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Obama warnt vor Putsch im Südsudan

22. Dezember 2013

Der Konflikt im Südsudan gewinnt an Schärfe. Hunderttausende sind auf der Flucht. Jetzt werden schon Flugzeuge beschossen, die Ausländer ausfliegen wollen. US-Präsident Obama warnt die Rebellen vor einem Putsch.

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Flüchtlinge in einem Lager der UN-Mission im Südsudan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Jeder Versuch, die Macht durch den Einsatz militärischer Gewalt zu ergreifen, hätte das Ende der Unterstützung der USA und anderer Mitglieder der internationalen Gemeinschaft für die junge Nation zur Folge, erklärte Obama am Samstag. Die Konflikte im Südsudan müssten auf dem Verhandlungsweg politisch gelöst werden.

Mit Blick auf den Angriff auf drei US-Flugzeuge betonte Obama, dass die südsudanesische Führung die Pflicht habe, die Bemühungen der USA zu unterstützen, ihre Bürger aus Juba und Bor in Sicherheit zu bringen. Der Präsident befindet sich derzeit im Weihnachtsurlaub auf Hawaii. Von dort aus halte er engen Kontakt zu seinen Sicherheitsberatern in Washington, teilte das Weiße Haus mit. Er habe das Team angewiesen, gemeinsam mit den Vereinten Nationen dafür zu sorgen, dass US-Militärangehörige und Zivilisten in Sicherheit gebracht würden.

Kipprotor Wandelflugzeug Typ V22 Osprey (Foto: Reuters)
Drei Maschinen dieses Typs wurden beschossenBild: Reuters

Armee macht Rebellen verantwortlich

Die Flugzeuge waren auf dem Weg in die umkämpfte Stadt Bor unter Beschuss geraten. Dabei waren vier US-Soldaten verletzt und die Maschinen beschädigt worden, teilte das Afrika-Kommando des Pentagon mit. Die Wandelflugzeuge vom Typ CV-22 Osprey, die wie ein Helikopter landen können, konnten sicher im Nachbarland Uganda landen. Die südsudanesischen Streitkräfte machten die Rebellen um den früheren Vize-Präsidenten Riek Machar für den Angriff verantwortlich. Dessen Kämpfer hatten Bor am Donnerstag eingenommen. Die Armee schickte daraufhin Verstärkung, um die Stadt wieder zurückzuerobern.

Seit Ausbruch der Kämpfe vor einer Woche sind in der Hauptstadt Juba und anderen Städten mehrere hundert Menschen getötet worden. Zehntausende flohen auf die Stützpunkte der UN-Mission. Die USA, Großbritannien und Deutschland schickten Flugzeuge, um ihre Diplomaten und anderen Staatsbürger in Sicherheit zu bringen.

Furcht vor neuem Bürgerkrieg

Hintergrund des Konflikts ist ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Machar. Während Kiir dem Volk der Dinka angehört, entstammt Machar der Volksgruppe der Nuer. International wird befürchtet, dass sich die Kämpfe zu einem neuen Bürgerkrieg ausweiten.

Der Südsudan war erst 2011 nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit dem Sudan unabhängig geworden. Trotz reicher Ölvorkommen leben die meisten Menschen im Südsudan in extremer Armut.

gmf/ml (afp, ap, dpa, rtr)