Myanmar: Auf dem Weg zu freien Medien | Asien | DW | 05.04.2012
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Asien

Myanmar: Auf dem Weg zu freien Medien

Nach jahrelanger Zensur will Myanmar seine Medien demokratisieren. Gemeinsam mit der UNESCO hat die Regierung zu einer internationalen Medienkonferenz eingeladen. Mit dabei: die DW Akademie.

"Ich freue mich auf ein Wiedersehen - in einem Land mit freien und demokratischen Medien." Das gab Ye Htut, Generaldirektor des myanmarischen Informationsministeriums, den rund 250 Teilnehmern der Medienkonferenz in Rangun mit auf den Heimweg, eine Ankündigung, die bis vor kurzem noch undenkbar gewesen wäre. "Ich erlebe Myanmar auf eine beeindruckende Weise als sehr offen. Die Atmosphäre ist ehrlich, der Ton auf dieser bemerkenswerten Medienkonferenz sehr aufrichtig", berichtet Helmut Osang, Koordinator für Medienentwicklung der DW Akademie.

Die Offenheit, mit der die Regierung derzeit mit der DW Akademie und weiteren internationalen Medienorganisationen kommuniziert, setze, so Osang, neue Zeichen. "Es ist deutlich zu spüren, dass politische Reformen - auch und gerade in Bezug auf Informations- und Pressefreiheit - ernsthaft angepackt werden." Bereits vor drei Jahren hatte Ye Htut, Generaldirektor im Informationsministerium, einen Reformkurs angedeutet. Am Rande des Asiatischen Mediengipfels in Macau 2009 betonte er gegenüber Gerda Meuer, Direktorin der DW Akademie, und Helmut Osang: "Engagieren Sie sich in unserem Land. Und machen Sie sich auf große Veränderungen gefasst. In wenigen Jahren wird alles anders werden."

DW Akademie setzt auf langfristige Zusammenarbeit

Kyaw Hsan eröffnet die internationale Medienkonferenz am 19. März 2012 in Rangun (Foto: EPA/NYEIN CHAN NAING).

Conference on Media Development

Diese Veränderungen waren während der "Conference on Media Development in Myanmar" Ende März deutlich zu spüren. Gemeinsam mit der UNESCO lud die myanmarische Regierung 250 Delegierte nach Rangun: Journalisten und Medienvertreter aus Myanmar und den Nachbarländern Thailand, Indonesien, Philippinen, Sri Lanka sowie Vertreter internationaler Organisationen der Medienförderung, darunter die DW Akademie. Zudem waren auch die erst seit kurzem zugelassenen Oppositionsmedien eingeladen. Sie konnten jahrelang nur aus dem Ausland über Myanmar berichten.

Tatsächlich formuliert das Schlussdokument der Konferenz Ziele und Aufgaben für den Übergang zu einer freien, demokratischen und pluralistischen Medienlandschaft. Dazu zählen neue Presse- und Rundfunkgesetze, die Abschaffung jeglicher Zensur, transparente und faire Marktbedingungen, Informationszugang für alle Teile der Bevölkerung auch in entlegenen Gebieten, Umwandlung der Staatssender in öffentlich-rechtliche Institutionen, Aufbau von Organisationen der Medien-Selbstregulierung sowie von Ausbildungseinrichtungen für alle Medienberufe.

Gruppenfoto des TV-Trainings der DW Akademie in Myanmar im Februar 2012 (Foto: DW).

"Taste of TV": Fernsehtraining der DW Akademie im Februar 2012

Die DW Akademie steht bereits seit 2009 in engem Kontakt zu myanmarischen Medienvertretern und hat in diesem Jahr mehrere Workshops für Journalisten in Kooperation mit dem Asia-Pacific Institute for Broadcasting Development (AIBD) und der Friedrich-Ebert Stiftung (FES) organisiert, unter anderem zwei Trainings in den Bereichen TV-Produktion und Ausbildung von Trainern.

Partner der DW Akademie vor Ort sind das Myanmar Media Development Centre (MMDC) und der erste halbprivate Sender MRTV 4. Mit beiden setzt die DW Akademie auf langfristige Zusammenarbeit. Als Ergebnis der Konferenz wird die DW Akademie die künftige internationale Unterstützung für Aus- und Fortbildung sowie für den Aufbau von Trainingsinstitutionen als Teil einer umfassenden Medienentwicklung koordinieren.

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  • Datum 05.04.2012
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  • Permalink https://p.dw.com/p/14X3O
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