Libyen: Unterstützung der Medienreformen | Afrika | DW | 04.02.2014
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Afrika

Libyen: Unterstützung der Medienreformen

Die libyschen Staatsmedien sollen reformiert werden. Beim Umbau der einstigen Propagandasender hilft die DW Akademie im Auftrag der EU-Kommission.

Mehr als 6.000 Menschen arbeiten in Libyen derzeit für staatliche Radio- und Fernsehsender. Zu Zeiten von Muammar al-Gaddafi waren sie ein wichtiges Sprachrohr des Diktators. Seit dessen Sturz erlebt die libysche Medienlandschaft tiefgreifende Veränderungen. Die einstigen Staatsmedien sollen in freie und transparente Medienhäuser umgewandelt werden - langfristige Reformprozesse, bei denen libysche Medienverantwortliche künftig von der DW Akademie im Auftrag der EU-Kommission unterstützt werden.

Staatssender Libya Rasmiya (Foto: DW Akademie/Martin Hilbert).

Staatssender "Libya Rasmiya"

Intendant Peter Limbourg: "Unabhängige Medien und gut ausgebildete Journalisten sind in Demokratisierungsprozessen von zentraler Bedeutung. Daher werden wir sowohl die Institutionen in ihrem Wandlungsprozess intensiv begleiten als auch weiterhin die Professionalisierung der Journalistinnen und Journalisten fördern." Für die DW Akademie, die derartige Transformationsprozesse bereits unter anderem in Tunesien und Myanmar begleite, sei dies ein weiterer Vertrauensbeweis, so Limbourg.

Mit einem Gesamtbudget von rund drei Millionen Euro liegt der Fokus des Langzeitprojektes neben der intensiven Aus- und Weiterbildung libyscher Medienschaffender auf der Entwicklung und Implementierung institutioneller Rahmenbedingungen für ein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem.

Al Shababiya, Radiosender in Tripolis (Foto: DW Akademie/Martin Hilbert).

"Al Shababiya", Radiosender in Tripolis

Daneben wird auch der Bereich der nichtstaatlichen Medien mit einbezogen: Hier werden die zuständigen Ministerien beim Aufbau einer Medienregulierungsbehörde unterstützt. Außerdem sieht das Vorhaben die Stärkung von Journalistengewerkschaften und Verlegerverbänden vor sowie die Gründung eines Presserats und die Einführung von Presseausweisen für libysche Journalisten. "Uns ist daran gelegen, nicht nur die Institutionen in ihrem Wandlungsprozess, sondern auch die Journalisten zu begleiten. Wir möchten sie in ihren Fähigkeiten stärken und sie damit als wichtigen Pfeiler der Demokratie unterstützen", sagt Michael Tecklenburg, Leiter des Bereiches Afrika der DW Akademie.

In Zusammenarbeit mit allen libyschen Universitäten erarbeiten Berater der DW Akademie außerdem eine eigenständige Mediennutzungsforschung. Dadurch kann künftig das Medienkonsumverhalten der libyschen Bevölkerung wissenschaftlich abgesichert eingeschätzt werden.

Mit dem Langzeitprojekt "Media in Libya - Stability through Structure" setzt die DW Akademie ihre erfolgreichen Programme fort, die sie seit Sommer 2011 zur Unterstützung der Medien mit Fördermitteln des Auswärtigen Amtes und der EU durchgeführt hat. "Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns die Libyer entgegenbringen", sagt Martin Hilbert, Projektmanager und Länderkoordinator für Libyen in der DW Akademie. Die deutschen Erfahrungen in den beiden Transformationsprozessen nach 1945 und 1989 würden hierbei sicherlich eine Rolle spielen. "Diese inzwischen historischen Erfahrungen konstruktiv einbringen zu können, macht dieses Projekt so besonders", so Hilbert.

Die Redaktion empfiehlt

WWW-Links

  • Datum 04.02.2014
  • Autorin/Autor Nadine Wojcik
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/1AeAk
  • Datum 04.02.2014
  • Autorin/Autor Nadine Wojcik
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/1AeAk