1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteMali

Viele Tote bei Kämpfen zwischen Rebellen und Armee in Mali

13. September 2023

Die Lage in dem westafrikanischen Krisenstaat spitzt sich weiter zu. Im Norden Malis besetzten Tuareg-Rebellen vorübergehend ein Militärcamp - und konnten erst nach heftigen Gefechten vertrieben werden.

https://p.dw.com/p/4WGUC
Kämpfer der Rebellengruppe CMA sitzen auf der Ladefläche eines Pickups
Kämpfer der Rebellengruppe CMA in Mali (Archiv)Bild: SOULEYMANE AG ANARA/AFP/Getty Images

In Mali sind bei der kurzzeitigen Eroberung eines Militärcamps durch Tuareg-Rebellen Dutzende Menschen getötet worden. Bei dem Angriff der Aufständischen in der Nähe der Stadt Bourem seien zehn Soldaten der malischen Streitkräfte ums Leben gekommen und 46 feindliche Kämpfer getötet worden, teilte die Armee mit. Die überlebenden Rebellen hätten sich nach Norden zurückgezogen. Der malische Generalstab nannte weder den Stützpunkt noch die Aufständischen-Allianz CMA namentlich, erklärte aber, die Lage um Bourem sei unter Kontrolle.

Der Sprecher der CMA, Mohamed Elmaouloud Ramadane, hatte zuvor erklärt, bei den Kämpfen um die Einnahme eines Militärcamps in Bourem habe es Tote gegeben, aber keine Opferzahlen genannt. "Ich bestätige, dass die CMA das Lager gegen 10 Uhr morgens nach sehr heftigen Kämpfen eingenommen hat." Später hätten sich die Rebellen wieder zurückgezogen. Laut dem CMA-Sprecher wurden auch weitere Stellungen der malischen Armee und der mit ihr verbündeten russischen Söldnergruppe Wagner attackiert. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten bislang nicht. 

Teils vermummte Wagner-Söldner stehen mit Gepäckstücken neben einem Militärhubschrauber
Wagner-Söldner haben die malische Regierung nach dem Putsch 2021 unterstützt (Archiv)Bild: French Army/AP/picture alliance

Ein alter Konflikt flammt wieder auf

Eine Einnahme des zwischen den Städten Gao und Timbuktu gelegenen Bourem hätte ein Wiederaufflammen der 2015 mit einem Friedensabkommen beendeten Feindseligkeiten zwischen malischem Militär und Milizen im Norden des Krisenstaates Mali bedeutet.

Die CSP ist ein Bündnis vorwiegend von Tuareg dominierter Gruppen, das 2012 gegen den malischen Zentralstaat rebelliert, drei Jahre später aber das Abkommen mit der Regierung unterzeichnet hatte. Bereits in den vergangenen Monaten war es zu Spannungen gekommen, die das Abkommen in Frage gestellt hatten.

Kämpfe nach Blauhelm-Abzug

Die seit 2021 amtierende malische Militärregierung kooperiert mit Wagner-Söldnern. Der bereits begonnene Abzug der internationalen Einheiten der UN-Friedensmission MINUSMA hat Befürchtungen über eine Ausweitung der Kämpfe in dem westafrikanischen Staat ausgelöst.

Deutsche Blauhelmsoldaten laufen neben militärischen Einsatzfahrzeugen, auf denen die deutsche und die UN-Flagge wehen
Mitglieder der Friedensmission MINUSMA der Vereinten NationenBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Tatsächlich bekämpfen sich die CMA und das Militär seit August, nachdem die MINUSMA-Mission mit ihrem Abzug begonnen hatte. An dem Einsatz war auch die Bundeswehr beteiligt. Die verbliebenen deutschen Soldaten sollen ebenfalls aus Mali abgezogen werden.

mak/rb (rtre, afp)