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Jobabbau bei ThyssenKrupp

8. Februar 2013

Milliardenverluste, Missmanagement und jetzt das: Der Stahlkonzern ThyssenKrupp baut mindestens 2000 Stellen ab. Und das ist noch nicht alles.

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Ein Stahlarbeiter am Hochofen (Foto: dapd)
Bild: dapd

Von dem Jobabbau betroffen ist vor allem das europäische Stahlgeschäft, wie der Essener Traditionskonzern mitteilte. In dem Bereich sind zurzeit 27.600 Menschen beschäftigt.

ThyssenKrupp in der Krise

Es könne aber durchaus sein, dass über die Streichung von 2000 Stellen hinaus weitere 1800 Mitarbeiter arbeitslos werden, heißt es weiter. Denn man spiele mit dem Gedanken, weitere Geschäftszweige zu veräußern.

Die Maßnahmen sollen bis zum Geschäftsjahr 2014/15 umgesetzt sein. Der Konzern will in den kommenden Jahren rund 2 Milliarden Euro einsparen, davon etwa 500 Millionen Euro im europäischen Stahlgeschäft. Die Sparte Steel Europe soll damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit von ThyssenKrupp leisten, heißt es in der Erklärung.

Das Unternehmen steckt in der größten Krise seit der Fusion von Thyssen und Krupp im Jahr 1999. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/2012 verbuchte der im Dax gelistete Stahl- und Anlagenbauer einen Verlust von 4,7 Milliarden Euro. Hintergrund waren Abschreibungen auf das Übersee-Stahlgeschäft mit Werken in Brasilien und den USA.

Zudem muss der Konzern mit Schadenersatzforderungen wegen illegaler Kartellabsprachen mit Schienenherstellern rechnen. Als Folge trennte sich der Konzern bereits vom halben Vorstand - Olaf Berlien, Edwin Eichler und Jürgen Claassen mussten vorzeitig gehen.

Die Rechnung für vergangenes Missmanagement dürfe nicht den Beschäftigten ausgestellt werden, kritisiert die Gewerkschaft. Deshalb müsse der Konzern auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. "Niemand bei ThyssenKrupp darf arbeitslos werden", verlangte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler.

uh/qu (afp,dpa)