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Alarmstufe bei ThyssenKrupp

11. Januar 2013

Die Reisepraxis des Konzerns lässt einen weiteren Kopf rollen. Nach Luxusreisen-Vorwürfen will sich Aufsichtsratmitglied und Arbeitnehmervertreter Bertin Eichler aus der Unternehmensspitze zurückziehen.

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ThyssenKrupp veroeffentlicht Zwischenbericht zum 1. Halbjahr Nordrhein-Westfalen/ ARCHIV: Die Unternehmenszentrale der Thyssen Krupp AG in Essen (Foto vom 13.05.11). ThyssenKrupp veroeffentlicht am Dienstag (15.05.12) seinen Zwischenbericht zum 1. Halbjahr. Foto: Volker Hartmann/dapd
ThyssenKrupp ZwischenberichtBild: dapd

Deutschlands größter Stahl- und Anlagenbauer ThyssenKrupp kommt nicht aus den Schlagzeilen. Vizeaufsichtsratchef und IG-Metall Vorstandsmitglied Bertin Eichler will 2013 nicht mehr für den Aufsichtsrat des Konzerns kandidieren. Damit zog der Arbeitnehmervertreter die Konsequenzen aus den Vorwürfen um Luxusreisen auf Firmenkosten.

Wie die deutsche Zeitung "Handelsblatt" berichtete, hatte sich Eichler in den Jahren 2004 bis 2012 zu mindestens fünf teueren Geschäftsreisen einladen lassen. Reiseziele seien China, die USA, Thailand, Brasilien und Kuba gewesen. Die Reisen seien zwar mit geschäftlichen Aktivitäten verbunden gewesen, hätten aber auch stark touristischen Charakter gehabt. Beispielsweise hätten ein Bummel durch das chinesische Spielerparadies Macau oder ein Besuch eines Formel 1-Rennens auf dem Programm gestanden.

Der Hauptkassierer der IG Metall, Bertin Eichler, aufgenommen am Dienstag (11.10.2011) in Karlsruhe beim Gewerkschaftstag der IG Metall. Foto: Uwe Anspach dpa/lsw
Konsequenzen aus Luxusreisen - Bertin EichlerBild: picture-alliance/dpa

Solch großzügige Reisen auf Kosten der Firma nährten den Verdacht, dass der Konzern die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat auf seine Seite habe ziehen wollen, schrieb die Zeitung "Handelsblatt" weiter. Eichler bestreitet das: "Den Vorwurf durch diese Reisen sei meine Aufsichtsratstätigkeit von Unternehmen beeinflusst worden, weise ich entschieden zurück". Dennoch will der Arbeitnehmervertreter die Differenz der Kosten zwischen Erster Klasse und Business Class bei den Flügen erstatten. Es sei nicht alles richtig, was zulässig sei, so Eichler.

Zuvor hatte bereits der frühere ThyssenKrupp-Vorstand Jürgen Claassen wegen umstrittener Luxusreisen seinen Posten räumen müssen. Beim Stahlkonzern laufen momentan Untersuchungen zur Reisepraxis. Die engültigen Ergebnisse stehen noch aus.

sti/nm (dpa, rtr)