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Milliarden-Auftrag für Boeing

8. September 2014

Ryanair, die größte europäische Billig-Fluglinie, bestellt bei Boeing 200 neue Mittelstreckenjets. Damit wollen die Iren ihr Geschäft deutlich ausweiten.

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Indonesien Wirtschaft Fluggesellschaft Lion Air kauft Flugzeug Boing 737 MAX
Bild: dapd

Ryanair hat bei Boeing 200 neue Flugzeuge in Auftrag gegeben. Die Order für das modernisierte Kurz- und Mittelstreckenmodell 737 MAX 200 umfasse 100 feste Bestellungen und 100 Optionen, teilte Europas größter Billigflieger am Montag mit. Laut Liste kosten die Maschinen insgesamt rund 22 Milliarden Dollar. Allerdings sind bei Geschäften dieser Größenordnung Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich.

Boeing hatte im Juli eine erweiterte Version seines Modells 737 MAX 8 speziell für Billigflieger angekündigt. Dank zusätzlicher Ausgangstüren hinter den Tragflächen und eines geringeren Sitzabstands soll diese Variante mehr Menschen befördern können als die normale Version.

Das Flugzeug bietet Platz für 197 Passagiere und damit acht mehr als das derzeit eingesetzte Modell, wie die irische Airline weiter mitteilte. Zudem könnten 18 Prozent an Kerosin eingespart und die Betriebskosten um 20 Prozent gesenkt werden

Mehr Reisende, geringere Kosten

Wegen der großen Nachfrage von Billigfliegern bauen Boeing und der europäische Rivale Airbus die Sitzplatz-Kapazitäten ihrer Flugzeuge aus. Für die Billiganbieter wird dadurch der Betrieb der Maschinen lukrativer.

Mit der Bestellung weitet Rynair seine Flotte auf 520 Flugzeuge in den nächsten zehn Jahren aus. Durch die Erweiterung sollen 3000 neue Stellen für Piloten, Flugbegleiter und Ingenieure entstehen. Von Deutschland aus bietet Ryanair derzeit rund 200 Ziele in Europa an.

Im Juni 2013 hatte Ryanair bei Boeing 175 Flieger des Typs 737-800 für einen Listenpreis von 15,6 Milliarden Dollar bestellt. Bereits damals hatte Ryanair Verhandlungen mit Boeing über den Kauf der 737-MAX angekündigt.

Neue "Preiskriege"

Ryanair-Chef Michael O'Leary sagte am Montag bei einer Pressekonferenz, mit den neuen Maschinen wolle sein Unternehmen in neue Märkte in Europa vordringen und die etablierten Fluglinien herausfordern. "Das wird die Spielregeln im Billigflugsektor verändern", sagte O'Leary, der "eine neue Ära der Preiskriege" im europäischen Luftverkehr voraussagte.

Ryanair hat das Ziel ausgegeben, die jährliche Zahl seiner Fluggäste von derzeit 82 Millionen auf mehr als 150 Millionen im Jahr 2024 zu steigern.

Derzeit ist Ryanair erfolgreicher als Traditions-Airlines wie die Lufthansa oder Air France. Im Gegensatz zu den beiden erhöhten die Iren zuletzt ihre Gewinnprognose. Mit speziellen Angeboten will Rynair nun auch verstärkt Geschäftsleute für sich gewinnen. Die Platzhirsche aus Deutschland und Frankreich sind alarmiert und schicken selbst Billigtöchter ins Rennen.

bea/wl (dpa, rtr, afp)