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Mehr Sicherheit auf hoher See

15. Januar 2014

Die Piratenangriffe auf den wichtigen Seehandelsrouten sind drastisch zurückgegangen: Vor der Küste Somalias gab es 2013 nur 15 Piratenattacken. Besonders gefährlich war es für Schiffe im vergangenen Jahr vor Indonesien.

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Piraten Festnahme im Jahr 2009 (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Zahl der Piratenangriffe auf den Weltmeeren ist im Jahr 2013 auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Demnach wurden im vergangenen Jahr weltweit 264 Seeräuber-Attacken gemeldet, 28 davon konnten abgewehrt werde. Das geht aus dem Jahresbericht des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) hervor, der in London veröffentlicht wurde. Die insgesamt positive Entwicklung sei vor allem auf den besseren Schutz der Schiffe im Seegebiet vor Somalia zurückzuführen, hieß es in London. Die Überfälle auf die Handelsschifffahrt lagen damit zuletzt um 40 Prozent unter dem Wert von 2011, dem Jahr mit den meisten Angriffen. Weltweit nahmen Piraten im vergangenen Jahr 300 Menschen als Geiseln, töteten ein Besatzungsmitglied und verletzten 21 mit Schusswaffen oder Messern.

Deutlich weniger Übergriffe im Seegebiet vor Somalia

Lediglich 15 Angriffe auf Schiffe wurden somalischen Piraten zugerechnet. Im Jahr 2012 waren es noch 75, 2011 sogar 237 gewesen. Laut dem Bericht gelang es, die somalischen Piraten durch Marinestreitkräfte, die Aufrüstung der Schiffe und den Einsatz von privaten Sicherheitskräften an Bord wirksam abzuschrecken.

Am gefährlichsten waren zuletzt die Schiffspassagen rund um die indonesischen Inseln. Von den 264 gemeldeten Piraten-Angriffen entfielen allein 106 auf Indonesien. Als besonders gewalttätig erwiesen sich auch nigerianische Piraten, die ihren Aktionsradius auf die Gewässer vor den westafrikanischen Nachbarstaaten ausweiteten. Gemeldet wurden von dort 31 Piraten-Überfälle.

Operation-Atalanta: Marine Soldaten im Anti-Piraten-Einsatz (Foto: dpa)
Operation-Atalanta: Marine Soldaten im Anti-Piraten-EinsatzBild: picture-alliance/dpa

"Sicherheit beginnt an Land"

Die deutschen Reeder wollen nicht dauerhaft akzeptieren, dass sie ihre Schiffe bewaffnet und sicherheitstechnisch hoch aufgerüstet fahren lassen müssen. Besonders hoch ist der Gefährdungspotenzial nach ihrer Einschätzung weiterhin am Horn von Afrika. Bewaffnete private Sicherheitskräfte an Bord, Stacheldraht an der Reling, Wasserkanonen und Schutzräume könnten zwar den Schutz der Schiffe vor Somalia gewährleisten, doch müsse die Piraterie an Land bekämpft werden, sagte ein Sprecher des Verbandes Deutscher Reeder in Hamburg. Auch der Direktor des Internationalen Schifffahrtsbüros, Pottengal Mukundan, erklärte: "Es ist unbedingt notwendig, dass die gemeinsamen internationalen Bemühungen fortgesetzt werden, um der Seeräuberei vor Somalias Küsten Herr zu werden. Jegliche Nachlässigkeit zum jetzigen Zeitpunkt könnte die Piraterieaktivitäten erneut anfachen."

Durch das Seegebiet vor Somalia und den Golf von Aden führt die wichtigste Schifffahrts-Handelsroute zwischen Europa, der arabischen Halbinsel und Asien. Die Europäische Union versucht mit ihrem Anti-Piraterie-Einsatz "Atalanta" die Piraten am Horn von Afrika abzuschrecken und die Seeräuberei einzudämmen. Die Bundeswehr beteiligt sich seit Dezember 2008 an dem europäischen Marine-Einsatz.

qu/gmf (dpa, ape)