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Murdoch greift nach Time Warner

16. Juli 2014

In der US-Medienlandschaft bahnt sich eine Übernahmeschlacht an. Rupert Murdoch greift nach seinem Konkurrenten Time Warner. Das erste Angebot lehnte Time Warner ab. Doch Murdochs Jagd hat erst begonnen.

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Rupert Murdoch
Bild: picture-alliance/dpa

Rupert Murdoch ist 83 Jahre und hat mit 21st Century Fox eines der größten Medienimperien der Welt geschaffen. Nun greift der Medienmogul seinen Konkurrenten Time Warner an. Nach Angaben von Time Warner bot Murdoch insgesamt 80 Milliarden Dollar. Diesen Preis hatte auch die "New York Times" genannt, die zuerst über Murdochs Vorstoß berichtet hatte. Murdochs Konzern, 21st Century Fox, bestätigte daraufhin, Time Warner im vergangenen Monat ein "formales Angebot" für eine Fusion der beiden Konzerne vorgelegt zu haben.

Laut Time Warner hat der Verwaltungsrat beschlossen, dass das Angebot "nicht im besten Interesse" des Unternehmens und seiner Anteilseigner ist. Time Warner sei alleine stärker. Die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" berichtete unter Berufung auf eingeweihte Personen, Murdoch sei durchaus bereit seine Offerte weiter aufzustocken. Die offizielle Variante nach der Absage lautet dagegen anders: "Wir befinden uns zur Zeit nicht in Gesprächen mit Time Warner", heißt es aus der 21st Century Fox-Zentrale in New York.

Auch die "New York Times" erinnert daran, dass Murdoch sein Imperium unter anderem mit dem Streben nach "verwegenen Deals" erreicht habe, die zunächst von den jeweiligen Übernahmezielen zurückgewiesen wurden, am Ende aber erfolgreich gewesen wären.

Auf den Kopf gestellt

Eine Übernahme würde die Medienbranche in den USA erheblich verändern. Für Murdoch wäre ein Zusammenschluss die Krönung seiner Karriere, in der er einen weltumspannenden Medienkonzern geschaffen hat. Zu 21st Century Fox gehört auch der Nachrichtenkanal Fox-News aber beispielsweise auch der deutsche Bezahlsender Sky.

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Kassenschlager: Die Fantasy-Serie "Games of Thrones"Bild: picture alliance / AP Photo

Time Warner wiederum ist Eigentümer des Senders CNN und den Warner Bros Film-Studios, die zuletzt die Erfolgsserie "Games of Thrones" produzierten. 2013 lag der Konzernumsatz bei knapp 30 Milliarden Dollar. Gemeinsam kommen 21st Century Fox und Time Warner auf rund 60 Milliarden Dollar.

Laut der "New York Times" hat Murdoch bereits angekündigt, nach einer Übernahme den Time Warner Nachrichtensender CNN zu verkaufen. Damit will er mögliche Bedenken von Wettbewerbshütern bereits im Vorfeld zerstreuen. Ein weiteres Indiz dafür, dass der Schachzug von Murdoch gut durchdacht ist und die Jagd auf Time Warner gerade erst begonnen hat.

nm/uh (dpa, afp rtr)