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Gefährliches Spielzeug

16. Mai 2013

Giftige Spielzeuge und hautreizende Kleidung: Immer mehr riskante Produkte müssen aus dem Verkehr gezogen werden – ein EU-Bericht enthüllt erschreckende Fakten.

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Test: Gefährliche Produkte in EU

In der EU sind im vergangenen Jahr deutlich mehr gefährliche Produkte entdeckt worden als im Vorjahr. Das Verbraucherwarnsystem Rapex schlug bei über 2200 gesundheitsgefährdenden Konsumgütern Alarm, das entspricht einem Anstieg von mehr als 20 Prozent im Vergleich zu 2011, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Damit erreichte die Anzahl entdeckter Risikoprodukte in etwa den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2010. Besonders erschreckend für Eltern: Mehr als jedes zweite gesundheitsgefährdende Produkt ist entweder ein Kleidungsstück oder ein Spielzeug.

Von jedem vierten der über 2200 gelisteten Artikel ging laut Kommission eine Verletzungsgefahr aus. An einem weiteren Viertel drohten Verbraucher entweder zu ersticken oder davon stranguliert zu werden, was vor allem Kinder betrifft. Eine weitere Gefahrenquelle sind demnach giftige Chemikalien sowie Elektrogeräte, die Stromschläge versetzen könnten. Insgesamt wurden im Rapex-System 85 Prozent der gelisteten Güter als "ernsthaft gesundheitsgefährdend" eingestuft.

Stärkere Überwachung

Verbraucherkommissar Tonio Borg führt die deutliche Zunahme gelisteter Produkte weniger auf die gestiegene Anzahl gefährlicher Güter denn auf die stärkere Überwachung durch die einzelnen Länderbehörden zurück. "Die Ergebnisse für das Jahr 2012 zeugen von einer erhöhten Wachsamkeit, aber wir müssen weiter nach Verbesserungen streben", erklärte Borg. Als Beispiel für den Fortschritt bei dem Verbraucherwarnsystem nannte die Kommission, dass immer mehr nationale Zollbehörden aktiv teilnehmen und gefährliche Produkte schon bei der Einfuhr in ein EU-Land melden.

Mehr als jeder zweite Risikoartikel stammt der Kommission zufolge aus China oder Hongkong. Der Anteil der chinesischen Güter auf der Rapex-Liste ist seit Jahren konstant hoch, was vor allem daran liegt, dass ein Großteil der in Europa importierten Artikel aus chinesischen Fabriken stammt. Doch auch vor Ort werden risikobehaftete Artikel produziert: 330 in Europa hergestellte Artikel finden sich auf der Rapex-Liste, darunter 60 aus Deutschland. Nach Herstellungsländern aufgelistet steht die Bundesrepublik damit auf Platz eins in Europa.

ul/wen (afp, dpa)