Ibrahima Keita, Guinea | Afrika | DW | 10.01.2014
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Afrika

Ibrahima Keita, Guinea

Der Fernsehjournalist ist Teilnehmer des Langzeitprojektes "African Stories". Das Projekt gibt afrikanischen Journalisten das Handwerkszeug, beispielhafte Geschichten in spannenden TV-Reportagen zu erzählen.

Ibrahima Keita ist ein "homme de terrain" - ein Journalist, den es nicht im Büro hält. Er geht gerne raus, fährt in tausend Kilometer entfernte Provinzen und spürt ungewöhnliche Geschichten nach. Bei dem guineischen Staatssender RTG (Radio Télévision Guinéenne) moderiert er unter anderem eine eigene Sendung und ist für den Bereich Reportagen zuständig. Seit 2011 hat er bereits an fünf "African Stories"-Workshops der DW Akademie teilgenommen. Neben seiner Tätigkeit für RTG ist Ibrahima Keita auch in der guineischen Journalistengewerkschaft aktiv und gibt dort das Gelernte an Kollegen weiter.

Wie würden Sie die Situation der Journalisten in Guinea beschreiben?
Ibrahima Keita: Journalisten spielen in unserem Land eine wichtige Rolle. Durch eine ausgewogene Berichterstattung tragen sie zu einer Beruhigung der instabilen politischen Situation in Guinea bei. Allen voran geht es dabei um die Sensibilisierung unserer Politiker, damit es nicht zu weiteren Entgleisungen kommt. Generell bin ich zufrieden mit der derzeitigen Medienlandschaft in Guinea. Wir haben etwa 30 Radiosender, 6 Fernsehsender (sowohl private als auch öffentlich-rechtliche) und um die hundert registrierte Printmedien.

Wie gefährlich ist es aus Ihrer Sicht, als Journalist in Guinea zu arbeiten?
Die Pressefreiheit wird von den guineischen Gesetzen garantiert. Häufig bekommt man sogar den Eindruck, dass die Journalisten in ihrer Berichterstattung an mancher Stelle übertreiben. In der jüngsten Vergangenheit wurde die Presse unterdrückt, aber inzwischen hat sich viel zum Positiven gewendet. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass man sich auf Staatsebene darauf geeinigt hat, Presseberichterstattung nicht unter Strafe zu stellen. Das heißt, dass bei der Ausübung des Berufes - im Gegensatz zu anderen Ländern - in Guinea keine Gefahr besteht. Derzeit befindet sich landesweit kein einziger Journalist im Gefängnis.

Wovon handelt der Film, den sie im Rahmen des "African Stories"-Projektes realisiert haben?
In dem Film geht es um den Wiederaufbau eines wichtigen Teils der Landwirtschaft in Guinea, den Bananen-Anbau. Das Land war von der Kolonialisierung bis 1963 der größte Bananenexporteur weltweit. Nachdem der Anbau stark zurückgegangen war, haben sich jetzt einige Landwirte zusammengefunden, um den Wiederaufbau voranzutreiben. Sie haben eine Kooperative gegründet, und eine Bank in der Umgebung hat sich bereit erklärt, Kredite zu gewähren. Mich hat vor allem die Entschlossenheit der Landwirte aus Samaya beeindruckt, die sich als Ziel gesetzt haben, 10.000 Bananen pro Jahr zu ernten.

Was haben Ihnen die Trainings der DW Akademie persönlich gebracht?
Dank der verschiedenen Trainings der DW Akademie bin ich ein anderer Journalist geworden. Ich gehe jetzt die unterschiedlichen Arbeitsschritte wie Dreharbeiten, Texten und Schnitt anders an. Seit der ersten Projekt-Phase in Dakar habe ich gelernt, Filme auf eine andere Art und Weise zu drehen, da ich verstanden habe, dass man mit dynamischen Bildern und Interviews mehr Informationen vermitteln kann. Auch auf der Ebene des journalistischen Schreibens habe ich mich verbessert. Ich weiß nun, dass ein Text Bilder ergänzen, jedoch nicht beschreiben sollte.

Was haben die Trainings der DW Akademie Ihrem Sender RTG gebracht und, im weitesten Sinne, auch der guineischen Medienlandschaft im Allgemeinen?
Zu allererst organisiert die RTG-Direktion nach jedem Training der DW Akademie eine Art Wissenstransfer-Workshop, bei dem die Teilnehmer erzählen, was sie während des Workshops gelernt haben. Hier werden sowohl die Redaktionen als auch die Kamera- und Schnittteams mit einbezogen. Durch die Vorführung des Films, der in Zusammenarbeit mit den Trainern der DW Akademie entstanden ist, wird das neue Wissen nochmal untermauert.

Außerdem ermöglichen die Koproduktionen der RTG, ihr Programm auszubauen. In der neuen Rubrik "Reportagen", werden alle Beiträge aus den Koproduktionen gesendet. Im Zusammenhang mit der landesweiten Medienlandschaft werden die Dokumente der DW Akademie zum Beispiel von manchen Universitätsprofessoren im Fachbereich Journalismus eingesetzt.

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  • Datum 10.01.2014
  • Autorin/Autor Gerlind Vollmer / aj
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  • Permalink https://p.dw.com/p/1Aoke
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