BNP Paribas vor Einigung mit US-Justiz
23. Juni 2014Beide Seiten hätten sich unter anderem im Grundsatz auf die Zahlung von acht bis neun Milliarden Dollar durch das Geldhaus verständigt, um die Auseinandersetzung beizulegen, berichtete das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Montag online unter Berufung auf Personen, die mit den Ermittlungen vertraut seien. Die Großbank steht im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben. Nach Medienberichten wollten die US-Behörden ursprünglich eine Strafe von mehr als zehn Milliarden Dollar verhängen. Der Streit hatte für schlechte Stimmung zwischen Paris und Washington gesorgt.
Andere Geldhäuser wie die Deutsche Bank werden wegen mutmaßlicher Verletzungen von Sanktionen ebenfalls überprüft. Gegen mehrere Institute wurden bereits Strafen verhängt, darunter Standard Chartered aus Großbritannien.
Auch im Skandal um Zinsmanipulationen und im Steuerstreit mit Schweizer Banken verhängten die US-Behörden Bußen in Milliardenhöhe. Das Vorgehen gegen BNP trifft in deren Heimatland auf Kritik. Die französische Regierung hat mit Auswirkungen auf die Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen gedroht.
ul/wl (dpa, rtr, afp)