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Ölpreis steigt nach Abdullahs Tod

23. Januar 2015

Nach dem Tod von Saudi-Arabiens König ist der Ölpreis leicht gestiegen. Sein 79 Jahre alter Nachfolger Salman kündigte an, die vorsichtige Reformpolitik Abdullahs fortzusetzen.

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Der gestorbene König Abdullah (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Z. Abd Halim

Nach den Meldungen über den Tod Abdullahs legte der Preis für ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent um 92 Cent oder knapp zwei Prozent auf 49,44 Dollar zu. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate stieg um 85 Cent auf 47,16 Dollar.

König Abdullahs Tod erhöht nach Einschätzung von Experten die Unsicherheit über die Ausrichtung der Organisation Erdöl exportierender Länder. Das Ölförderkartell hatte im November angeführt von Saudi-Arabien entschieden, die Förderung trotz des starken Ölpreis-Verfalls nicht zu kürzen.

Märkte verunsichert

Ölhändler erwarten, dass sich zunächst nichts an Saudi-Arabiens Öl-Politik ändern wird. Gleichwohl räumen Marktteilnehmer ein, dass sich auch Unsicherheit breitmache. "Kurzfristig wird die Volatilität am Ölmarkt steigen", sagte Neil Beveridge, Experte bei der Investmentbank Sanford C. Bernstein. Saudi-Arabien ist der größte Erdöl-Exporteur der Welt.

Seit 2005 König

Abdullah bin Abdul Asis Al-Saud war in der Nacht zum Freitag im Alter von 91 Jahren gestorben. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Im Dezember war Abdullah nach staatlichen Angaben wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt worden. Abdullah hatte erst mit mehr als 80 Jahren nach dem Tod von König Fahd 2005 den Thron bestiegen. Nach einer Mitteilung des saudischen Königshofes soll der gestorbene Monarch noch am Freitag nach dem Mittagsgebet in der Turk-bin-Abdullah-Moschee in Riad beigesetzt werden.

König Salman bin Abdul-Aziz Al Saud (Foto: Reuters)
Der neue König SalmanBild: Reuters/L. Zhang

Nachfolger 79 Jahre alt

Abdullahs Halbbruder, Kronprinz Salman trat bereits die Nachfolge an. In einer seiner ersten en Amtshandlungen ernannte der 79-Jährige seinen Halbbruder Mukrin zum Kronprinzen und Erben sowie Innenminister Mohammed bin Naif zum stellvertretenden Kronprinzen. In einer TV-Ansprache kündigte Salman an, die Politik seines Vorgängers in den Grundzügen fortzusetzen. Abdullah hatte in dem ultrakonservativen islamischen Königreich vorsichtig Reformen angestoßen.

Grundsätzlich änderte er aber nichts am politischen System Saudi-Arabiens. Die Demokratiebewegungen in anderen Ländern der Region während des Arabischen Frühlings lehnte Abdullah strikt ab. Politische Parteien und öffentliche Demonstrationen sind in dem Königreich verboten. Saudi-Arabien ist der einzige Staat der Welt, in dem Frauen nicht Auto fahren dürfen.

Enger Partner der USA

US-Präsident Barack Obama würdigte den verstorbenen König als aufrichtigen und mutigen Führer. "Die Nähe und Stärke der Partnerschaft zwischen unseren zwei Ländern ist Teil von König Abdullahs Vermächtnis", erklärte Obama in Washington. Frankreichs Präsident François Hollande würdigte Abdullah als Mann, "dessen Arbeit die Geschichte seines Landes zutiefst geprägt" habe. In einer in Paris verbreiteten Erklärung hob Hollande zudem Abdullahs "Vision eines gerechten und dauerhaften Friedens im Nahen Osten" hervor.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi reiste vorzeitig vom Weltwirtschaftsforum in Davos ab, um an den Trauerfeierlichkeiten in Riad teilzunehmen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ordnete eine dreitägige Trauer für den verstorbenen saudischen Monarchen an, in Jordanien wurden 40 Tage für die Trauer um Abdullah angesetzt.

wl/pg (dpa, afp, rtr)