1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zypern öffnet Tür zu neuen Notkrediten

18. April 2015

Nach vier Monaten Debatte verabschiedet Zyperns Parlament ein Gesetz über schnellere Zwangsversteigerungen: Damit wurde der Weg frei gemacht zu weiteren Krediten internationaler Gläubiger.

https://p.dw.com/p/1FAai
Zyperns Parlament bei einer Abstimmung (archiv: dpa/EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Für den Inselstaat Zypern öffnen sich mit der Verabschiedung eines Gesetzes zu Zwangsversteigerungen Möglichkeiten, am billionenschweren Anleihe-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) teilzunehmen. Das Parlament des Euro-Landes stimmte nach monatelangen hitzigen Debatten mehrheitlich für diesen Schritt. Damit sollen Zwangsversteigerungen beschleunigt und die Anzahl der Kredite verringert werden, die nicht mehr bedient werden. Die Euro-Partner und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten diese Entscheidung von der Regierung in Nikosia im Gegenzug für Finanzhilfen verlangt.

Das neue Gesetz soll den immer noch schwer angeschlagenen Banken helfen, schneller an ihr Geld zu kommen. Länger als drei Monate nicht bediente Immobilienkredite machen 50 Prozent der Ausstände zyprischer Geldhäuser aus. Die akute Schieflage der Banken war es, die Zypern im März 2013 unter dramatischen Umständen unter den Euro-Rettungsschirm gezwungen hatte. Der Mittelmeer-Staat wurde mit rund zehn Milliarden Euro vor dem Bankrott gerettet.

Bisher war Zypern nicht berechtigt, an dem Kaufprogramm der EZB teilzunehmen. Die EZB hatte im März mit dem Kauf von Staatsanleihen begonnen. Es ist ein Volumen von rund 1,1 Billionen Euro eingeplant. Das Programm soll bis September 2016 laufen. Mit der Geldflut sollen Investitionen angeregt und die Gefahr einer Deflation - einem für die Wirtschaft schädlichen Preisverfall auf breiter Front - eingedämmt werden.

SC/sti (rtr, afp)