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Zusammenstöße bei Studentenprotesten in Chile

29. Mai 2015

Zu Zehntausenden sind sie in Santiago de Chile wieder auf die Straße gegangen. Und wieder gab es Ausschreitungen. Die Demonstranten protestieren gegen die schleppende Bildungsreform und gegen Korruption im Land.

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Wasserwerfer gegen protestierende Studenten (Foto: rtr)
Wasserwerfer gegen protestierende StudentenBild: Reuters/I. Alvarado

Allein 100.000 Menschen haben in Chiles Hauptstadt Santiago an einem Protestmarsch gegen die linksgerichtete Staatschefin Michelle Bachelet teilgenommen. Aber auch in etlichen anderen Städten des südamerikanischen Landes gingen die Menschen auf die Straße.

Brennende Barrikaden und Wasserwerfer

Zum Ende der Kundgebung in Santiago de Chile eskalierte die Gewalt. Vermummte errichteten Barrikaden, plünderten Geschäfte und versuchten laut Medienberichten eine Kirche anzuzünden. Andere griffen Polizisten mit Stöcken und Steinen an. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer gegen die Menge ein. Innenminister Jorge Burgos sprach von "Verbrechern", die sich unter die Demonstranten gemischt hätten. Auch in der Hafenstadt Valparaíso gab es bei einer Studentendemonstration neue Zusammenstöße.

Brennende Barrikaden in Santiago de Chile (Foto: rtr)
Bild: Reuters/P. Sanhueza

Zu den Protesten hatten Studentenverbände und Gewerkschaften aufgerufen. Sie fordern mehr Mitsprache bei Bildung und Arbeitsrecht. Die bislang vorgenommenen Reformen im Bildungssektor reichen ihnen nicht. So verlangen die Verbände seit langem eine Abschaffung der seit der Pinochet-Diktatur (1973-1990) bestehenden, hohen Studiengebühren. Außerdem ging es um die Korruption in Chile. Staatschefin Bachelet steht wegen mehrerer Korruptionsskandale in ihrem Umfeld in der Kritik.

Die Demonstranten erinnerten auch an das Schicksal eines 28-Jährigen Studenten, der bei vorangegangenen Protesten vor einer Woche in Valparaíso von einem Wasserwerferstrahl am Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt wurde.

se/cw (afp, ape, dpa)