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Zivilisten dürfen Homs verlassen

7. Februar 2014

Für die notleidenden Menschen in der syrischen Stadt Homs zeichnet sich Hilfe ab – die Konfliktparteien haben sich auf eine Versorgung geeinigt. Lastwagen mit Hilfsgütern stehen bereit - können sie bald starten?

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Krieg in Syrien Homs: Einwohner vor zerstörten Hausfassaden (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Vereinten Nationen (UN) haben die Einigung der syrischen Bürgerkriegsparteien über humanitäre Hilfe für rund 3000 Bewohner der Stadt Homs positiv aufgenommen. "Wir begrüßen es, dass sich beide Seiten auf eine humanitäre Waffenpause verständigt haben, um Zivilisten das Verlassen der Altstadt von Homs und Hilfslieferungen den Zugang zu ermöglichen", erklärte UN-Sprecher Farhan Hak am Sitz der Organisation in New York.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und seine Partnerorganisationen stünden bereit, die Hilfsgüter in das Notgebiet zu bringen, "sobald beide Seiten grünes Licht für eine sichere Passage geben", fügte der Sprecher hinzu. Aus Washington und Moskau hieß es, die Vereinbarung über humanitäre Hilfe solle bereits an diesem Freitag umgesetzt werden. Die Lage in der Altstadt von Homs, die seit mehr als 18 Monaten von Regierungstruppen belagert wird, gilt als äußerst kritisch. Nach Aktivistenberichten haben die Menschen dort nichts zu essen.

Einigung über "Evakuierung"

Der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barasi, hatte zuvor der staatlichen Nachrichtenagentur Sana gesagt, die Regierung vom Präsident Baschar al-Assad habe mit dem UNHCR eine Einigung über die "Evakuierung" der Altstadt erzielt. Konkret geht es allerdings darum, dass Zivilisten, die dies wünschen, das notleidende Stadtviertel verlassen können und ausreichende Hilfe für diejenigen gebracht wird, die in ihren Wohnungen und Häusern bleiben wollen.

Die Lage in der Altstadt von Homs war auch Gegenstand der Syrien-Friedensgespräche, die Ende Januar in Genf begannen und am kommenden Montag dort fortgesetzt werden sollen. Damals war keine Einigung über Hilfe für die in Homs eingeschlossenen Menschen erzielt worden.

In Aleppo, der umkämpften nördlichen Metropole, griffen unterdessen Aufständische das Zentralgefängnis der Stadt an. Nach Angaben der Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London gelang es ihnen, mehrere Hundert von insgesamt 3000 Gefangenen zu befreien. Das staatliche syrische Fernsehen meldete, dass bei den Kämpfen ein lokaler Kommandeur der islamistischen Al-Nusra-Front getötet wurde. Bei dem Mann soll es sich um einen Tschetschenen gehandelt haben.

Seit dem Beginn des Aufstands gegen Machthaber Assad im März 2011 wurden Schätzungen zufolge mehr als 136.000 Menschen getötet. Mehrere Millionen flohen in dem bald drei Jahre andauernden Bürgerkrieg aus ihren Häusern, ein Großteil der im Land verbliebenen Bevölkerung ist auf Hilfe angewiesen. Die Gespräche über eine Lösung des Konflikts brachten bei der Konferenz in Genf kaum Fortschritte.

re/rb/sc (afp, dpa, rtr)