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Akrobatische Spinne

Lea Pötter5. Mai 2014

Eine Spinne aus Marokko ist außergewöhnlich akrobatisch. Ohne Probleme springt sie mit Flick-Flacks die Dünen hoch und runter und ist damit doppelt so schnell wie im Laufmodus- nicht nur für Turner ein Vorbild.

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Marokkanische Flick-Flack-Spinne (Foto: Prof. Dr. Rechenberg).
Bild: Prof. Dr. Rechenberg

Spinnen gehören nicht zu den beliebtesten Tierarten. Allein ihr Anblick beschert vielen Menschen eine Gänsehaut. Fasziniert schaut man dagegen dieser Akrobatin zu: Die Flick-Flack-Spinne ist heimisch in der marokkanischen Wüste. Hier bewegt sie sich derart #link:http://www.youtube.com/watch?v=AkFlOiQ0NwM:raffiniert über den Wüstensand,# dass man sie einfach mögen muss.

Einzigartiges Talent

Peter Jäger vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt stellte die Spinne jetzt in der Fachzeitschrift "Zootaxa" vor. Er ist begeistert: "Wie eine Kunstturnerin stößt sie sich vom Boden ab und schlägt dann mit ihren Beinen eine Reihe schneller Flick-Flacks", sagt Jäger der Deutschen Presseagentur (dpa). Er verglich die Spinne mit ihren Verwandten und stellte fest, dass es eine neue Art ist. Dabei waren nicht nur körperliche Merkmale ausschlaggebend. "Auch die einmalige Fortbewegungsweise ist ein Kriterium zur Abgrenzung", meint Jäger. Ihre Verwandten aus Namibia könnten nur passiv die Düne runterrollen. Er gab ihr den Namen Cebrennus rechenbergi, nach ihrem Entdecker Ingo Rechenberg.

Röhrenartigen Behausungen der Flick-Flack-Spinne (Foto: Prof. Dr. Rechenberg).
Freigelegt: die röhrenartige Behausung der Flick-Flack-SpinneBild: Prof. Dr. Rechenberg

Vielseitiges Talent

Die Fortbewegungsweise der Spinne faszinierte Rechenberg so sehr, dass er prompt einen Roboter nach ihrem Vorbild baute. Der kleine Tabbot ist 25cm groß und kann laufen und Saltos schlagen. Seine Hoffnung: "Der Roboter könnte sich für den Einsatz in der Landwirtschaft, auf dem Meeresboden oder auf dem Mars eignen."

Die kleine Spinne kann nicht nur Flick-Flacks schlagen. Sie ist auch handwerklich geschickt. Als Behausung gräbt sie Röhren in den Sand, die sie mit Seide befestigt. Tagsüber versteckt sie sich darin, um sich vor Feinden oder vor der Sonne zu schützen.