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Wo die Sisal-Pflanze eine ganze Region ernährt - Ismael Ferreira aus dem brasilianischen Bahia

17. März 2009

Robust und ergiebig ist sie, die Sisal-Pflanze, und in der kargen Region Bahia so ziemlich das einzige, was auf den ausgedörrten Böden wächst.

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Der Sertao im Bundesstaat Bahia gilt als ausgedörrte Region. Hier leben über 50 % der Menschen unter der Armutsgrenze. Wer eine Möglichkeit sieht, sucht sein Glück woanders. Ismael Ferreira hat seiner kleinen Heimatstadt Valente nicht den Rücken gekehrt.

Der Sohn eines Bauern studierte Landwirtschaft und begann vor über 20 Jahren in Valente eine Pflanze wiederzubeleben, die keiner mehr kultivieren wollte. Dabei wächst auf diesen kargen Böden nichts so gut wie Sisal. Und die Pflanze ist extrem genügsam. Wenig Wasser, kein Saatgut. Ismael Ferreira gründete eine Art Genossenschaft, die heute der größte Arbeitgeber in und um Valente ist. Zu ihr gehört auch eine Fabrik, in der die Sisal-Fasern zu Teppichen verarbeitet werden. Vieles geht in den Export – und hier zeigt sich, wie ein kleiner Ort im Landesinneren von Brasilien, die Globalisierung zu spüren bekommt. Seit geraumer Zeit kämpft die Fabrik ums Überleben, weil ihr die Währungsschwankungen, besonders die anhaltende Schwäche des Dollar zusetzt. Über Monate konnten keine Gehälter gezahlt werden. Ferreira lässt sich etwas einfallen, sucht Wege aus der Krise. Wir haben ihn in Valente besucht.