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Wirbel um Obamas Offshore-Pläne

27. Januar 2015

US-Präsident Barack Obama plant offenbar, einen weiten Teil der Ostküste für die Öl- und Gaserschließung zu öffnen. Noch wurde nichts offiziell verkündet, doch die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten.

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Ölplattform von British Petroleum im Golf von Mexiko (Foto: DPA)
Eine BP-Ölplattform im Golf von Mexiko. Hier darf schon lange gefördert werden.Bild: picture-alliance/epa British Petroleum Handout

Gleich mehrere amerikanische Online-Portale zitieren aus den Plänen des Weißen Hauses. Demnach will US-Präsident Barack Obama die Küstengewässer von Virginia bis Georgia für Offshore-Bohrungen freigeben. Im Gegenzug zur Freigabe für den Atlantik im Osten sollen allerdings im Nordwesten, in der Beaufort- und Chukchi-See vor Alaska, keine Rohstoffe gefördert werden. Rund 3,3 Milliarden Barrel Rohöl und 31,3 Billionen Kubikfuß Gas sollen unter dem Atlantikwasser verborgen liegen. Davon gehen zumindest die betroffenen Bundesstaaten Georgia, South Carolina, North Carolina und Virginia aus, die sich gemeinsam für die Freigabe eingesetzt hatten.

Was zunächst wie ein Sieg auf ganzer Linie aussieht, ist für die Energieunternehmen allerdings nur ein Teilerfolg. In einer ersten Stellungnahme kritisiert das American Petroleum Institute (API) den Bann für Alaska und hofft darauf, dass auch möglichst bald der östliche Golf von Mexiko für die Erschließung freigegeben wird. Nach Angaben von API-Direktor Erik Milito ist die Ölförderung momentan noch in 87 Prozent der staatlichen Hoheitsgewässer verboten. Damit die USA ihre Rolle als Weltmarktführer in Sachen Energie behalten können, müssten weitere Flächen erschlossen werden.

Umweltschützer warnen vor Ölkatastrophe

Enttäuschung auch bei der republikanischen Senatorin von Alaska, Lisa Murkowski. Nachdem US-Präsident Barack Obama vor wenigen Tagen große Teile der arktischen Küstenlandschaft zum Naturschutzgebiet erklärte hatte, folgte nun konsequenterweise auch das Verbot weiterer Rohstofferschließungen in der Region - zum Missfallen der Regierung in der Landeshauptstadt Juneau. "Washington sollte sich nicht nur um die Bewahrung von Wildtieren sorgen, sondern mindestens so sehr um die Menschen, die hier leben", erklärte Murkowski.

Umweltgruppen wie das einflussreiche Natural Ressource Defense Council äußerten sich dagegen aus anderen Gründen enttäuscht. "Die Atlantikküste für die Offshore-Förderung zu öffnen, führt in die falsche Richtung", erklärte der Sprecher der Organisation, Bob Deans. Er erinnerte an das BP-Unglück von 2010 im Golf von Mexiko. Eine ähnliche Katastrophe im Osten des Landes hätte das Potenzial, Tausende Meilen mit Öl zu verschmutzen.

djo/kle (kna, washingtonpost.com, nytimes.com)