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Tristesse in den Alpen

20. Dezember 2014

Zum Auftakt der Skisaison gibt es in den meisten Wintersportgebieten der Alpen nur lange Gesichter. Denn Schnee ist bei frühlingshaften Temperaturen eher Mangelware. Da kann auch die teure Technik nicht helfen.

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Kein Schnee im schweizerischen Engelberg (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Tischler

In Deutschland haben die Weihnachtsferien begonnen und auf den Autobahnen schieben sich die Winterurlauber Richtung Süden. Bei vielen von ihnen dürfte allerdings die Enttäuschung groß sein, wenn sie ihr Feriendomizil erreichen: In den meisten Skigebieten fehlt es schlichtweg an Schnee.

Zwar beginnt am Montag der Winter, doch in der gesamten Alpenregion bleibt es ungewöhnlich mild. Besonders schlimm ist der Schneemangel in den deutschen Wintersportgebieten. Hier kann noch nicht einmal mit Kunstschnee nachgeholfen werden: "Es ist zu warm für die Schneekanonen", heißt es bei der Bayerischen Zugspitzbahn. Im Voralpenland können die Temperaturen am Dienstag und am Heiligen Abend sogar auf über 10 Grad klettern.

Skilift auf dem Schauinsland im Schwarzwald - ohne Schnee (Foto: dpa)
So sieht es auf dem Schauinsland im Schwarzwald aus...Bild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, soll über das Wochenende nur ein Teil der Lifte laufen, in den niedrigeren Gebieten von Garmisch-Partenkirchen nur die Hausbergbahn und einige kleinere Lifte. Wie lange dieses ohnehin schon stark ausgedünnte Angebot aufrecht erhalten werden kann, hängt an den Temperaturen der kommenden Tage und Nächte.

Während in Deutschlands höchstem Skigebiet aber zumindest ein bisschen gewedelt werden kann, stehen an dem bei Münchnern beliebten Skigebiet am Brauneck in Lenggries alle Lifte still. Dort hofft man, dass es die kommenden Tage etwas schneit - zusammen mit Kunstschnee könne dann schnell der Betrieb aufgenommen werden.

Schneefreie Skigebiete in Österreich (Foto: Reuters)
... und so im österreichischen Seefeld.Bild: Reuters/D. Ebenbichler

Am 1456 Meter Großen Arber im Bayerischen Wald ist der Saisonstart hingegen bis auf weiteres wegen Schneemangels verschoben. Für Hoteliers, Gastronomen und die Gemeinden dürften hier die sonst so wichtigen Weihnachtstage eine herbe Enttäuschung werden.

In den Nachbarländern sieht es kaum besser aus. Ob in der Schweiz, Österreich oder Frankreich - in großen Teilen des Alpengebiets ist bisher kaum Schnee gefallen. Nur in großen Höhen wie in den Gebieten von St. Moritz, Davos oder Zermatt ist derzeit Skifahren möglich. Ganz gut sieht es auch auf der Südseite in Italien auf Höhen über 2000 Metern aus.

Winter in Tulfes (Foto: Reuters)
Leicht "überzuckerte" Berge in Tirol, hier in Tulfes nahe Innsbruck.Bild: Reuters/D. Ebenbichler

In Frankreich sind derzeit nur 40 von 200 Skigebieten offen. Überall hat sich der Start in die Saison verspätet. Meteorologen begründen die spärliche Schneelage auch mit dem milden Herbst.

rb/sc (afp, dpa, schneehoehen.de)