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Wiedergutmachung in Skandinavien

Thomas Klein2. Mai 2013

Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland und Schweden steht das deutsche Team nach dem blamable Olympia-Aus unter besonderer Beobachtung. Die Hoffnungen ruhen auf einem alten Bekannten.

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Daniel Pietta in einem Spiel gegen Österreich (Foto: Thomas Niedermueller/Bongarts/Getty Images)
Bild: Bongarts/Getty Images

Es ist der erste Auftritt für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei einem großen Turnier seit dem enttäuschenden Olympia-Aus im Februar dieses Jahres. Wenige Monate danach steht die Nationalmannschaft am Scheideweg: Geht der sportliche Absturz auch bei der diesjährigen WM (3.5.-19.5.2013) weiter, droht der Sportart der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Für Bundestrainer Pat Cortina, gerade einmal siebeneinhalb Monate im Amt, könnte eine erneute Enttäuschung bereits das Ende seiner Trainer-Karriere bedeuten.

"Wenn wir keine gute WM spielen, wird es Kritik geben. Aber es geht nicht um mich, sondern um das deutsche Eishockey", weiß Cortina. Dass er die wichtigste Aufgabe seiner jungen Amtszeit nicht erfüllt und das deutsche Team erstmals auf sportlichem Weg die Olympischen Spiele verpasst hat, "ist ein Stachel, der ewig schmerzt", sagt der Bundestrainer. Der Druck auf ihn ist gewachsen. "Das gehört dazu. Ich habe keine Flitterwochen mit Rosen erwartet."

Hoffnungsträger Ehrhoff

Um eine erneute Blamage zu verhindern, hat Cortina sein Team deutlich verändert. Nur noch zwölf Spieler sind dabei, die Olympia verpassten. Dafür verhalf er gleich sechs Akteuren zum WM-Debüt und kann zudem auf die Unterstützung zweier NHL-Profis hoffen. Allen voran soll Christian Ehrhoff von den Buffalo Sabres das deutsche Team wieder zurück in die Erfolgspur führen. "Seine Professionalität, seine Arbeitsmoral, sein absoluter Wille, immer das Beste aus sich rauszuholen", seien Attribute, die Ehrhoff mitbringt, schwärmt Cortina.

Dazu baut der Bundestrainer noch auf einen weiteren Star aus der NHL: Marcel Goc (Florida Panthers). Die unumstrittenen Fähigkeiten des Duos mit Schläger und Puck stellt er dabei noch nicht einmal in den Fordergrund. "Was sie auf dem Eis tun, kann jeder sehen. Ich hoffe, den größten Einfluss haben sie außerhalb der Eisfläche", sagt Cortina. Er setzt darauf, dass vor allem Ehrhoff mit seiner Erfahrung und Routine die jungen Spieler mitreißt.

Porträt von Christian Ehrhoff (Foto: Getty Images)
NHL-Profi Christian Ehrhoff soll das deutsche Team zurück in Erfolgsspur führenBild: Getty Images

"Nicht absteigen"

In der deutschen Mannschaft freuen sich alle über die Teilnahme der Profis aus der nordamerikanischen Profi-Liga. Vor drei Jahren stand Ehrhoff das letzte Mal für sein Land auf dem Eis, damals endete die WM sehr erfolgreich: Der NHL-Profi führte sein Team ins Halbfinale, Deutschland wurde am Ende Vierter. Von so einem Coup wagt dieses Mal aber niemand zu träumen, der Blick geht nach unten: "Unser Ziel ist es erstmal, nicht abzusteigen", sagt Ehrhoff. Im Kampf um den Klassenerhalt sind in der Vorrundengruppe A wohl Österreich und Frankreich die entscheidenden Gegner.

Will die DEB-Auswahl ins Viertelfinale, muss sie Platz vier erreichen, dafür wahrscheinlich auch Lettland und die Slowakei schlagen und gegen die Großen aus Russland und den USA für eine Überraschung sorgen. Cortina macht ein erfolgreiches Abschneiden allerdings nicht an der Platzierung fest, sondern "wenn wir vom Eis gehen und sagen: Wir haben unser bestes Eishockey gespielt. Ob das Platz eins oder sieben in der Gruppe bedeutet, weiß ich nicht." Deutschland bestreitet am Freitag (3.5.2013) das Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Finnland.