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Wieder Geiselmord durch den IS?

24. Januar 2015

Die Terrormiliz IS will eine der beiden japanischen Geiseln in ihrer Gewalt getötet haben. Das soll ein im Internet veröffentlichtes Video belegen.

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IS droht mit Ermordung von zwei Geiseln aus Japan 20.01.2015 (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Das Video zeigt ein Standbild des Entführten Kenji Goto, der ein Foto seines mutmaßlich getöteten Kollegen Haruna Yukawa hochhält. Eine Stimme ist zu hören - angeblich die der Geisel - die die japanische Regierung bittet, den Forderungen der Extremisten nachzukommen.

Der IS wolle kein Geld mehr, sondern fordere die Freilassung einer in Jordanien inhaftierten radikalen Islamistin, heißt es. Bei der namentlich genannten Frau - Sadschida al-Rischawi - handelt es sich um eine Extremistin, die 2005 mit ihrem Selbstmordattentat gescheitert war.

Die Terrormiliz hatte Anfang der Woche im Internet ein Video der beiden gefangenen Männer verbreitet. Darin verlangte ein IS-Kämpfer von der japanischen Regierung, 200 Millionen Dollar (173 Millionen Euro) Lösegeld innerhalb von 72 Stunden. Die japanische Regierung geht davon aus, dass die Frist am Freitag abgelaufen ist. Die beiden Männer waren bereits im vergangenen Jahr in Syrien verschleppt worden.

Japans Ministerpräsident Shinzo Ane verurteilte das Vorgehen der Terrormiliz scharf. Er sei empört, sagte Abe vor Journalisten. Japan werde aber dem Terrorismus nicht nachgeben. Das Video, das angeblich den hingerichteten Yukawa zeige, sei ein ungeheurer und nicht zu akzeptierender Akt von Gewalt. Abe kündigte an, Japan werde mit anderen Ländern zusammenarbeiten, um die Freilassung der verbliebenen Geisel Kenji Goto sicherzustellen.

Auch Regierungssprecher Yoshihide Suga verurteilte das Vorgehen der Terroristen und kündigte ein Krisentreffen des Kabinetts an. Zugleich verlangte er die Freilassung Gotos. Die Echtheit des Videos konnte noch nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Das Video wurde nicht über die offiziellen IS-Kanäle veröffentlicht, und es zeigt nicht wie sonst die schwarz-weiße IS-Flagge. Mehrere IS-Unterstützer zweifelten in Internet-Kommentaren die Echtheit des Videos an. Der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, sagte, die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln dauerten an.

gmf/cr (ap, dpa, rtr)