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Musik

"Who can say 'no’ to Wagner?"

17. April 2013

Frenetischer Applaus und große Emotionen bei der Premiere des 93-minütigen Dokumentarfilms "Der Colón Ring - Wagner in Buenos Aires" im Berliner Delphi Filmpalast.

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Bild: DW/M.Müller

Über 600 Gäste - darunter Botschafter, Bundestagsabgeordnete und viele Medienvertreter - erlebten durch den DW-Film mit, wie ein internationales Künstler-Ensemble viele Konflikte und Rückschläge überwindet, um schließlich doch noch zum zwischendurch unerreichbar geglaubten Ziel zu gelangen: Die Welturaufführung einer Siebenstunden-Fassung von Wagners "Ring des Nibelungen" am legendären Teatro Colón.

Linda Watson
Vom Publikum gefeiert: Star-Sopranistin Linda WatsonBild: DW/M.Müller

Nach der Film-Präsentation bat Deutsche Welle-Moderatorin Meike Krüger die wichtigsten Protagonisten und Macher des Films auf die Bühne, darunter den österreichischen Dirigenten Roberto Paternostro. Er war sichtlich berührt, die sechs Wochen der Erarbeitung der Oper jetzt im Film zu sehen: "Wir haben in der Zeit vor der Premiere manchmal 16 Stunden am Tag geprobt." Star-Sopranistin Linda Watson erinnerte daran, wie schwierig die Phase für das Ensemble war, als die ursprünglich vorgesehene Regisseurin Katharina Wagner abgesprungen war und die neue Regisseurin Valentina Carrasco die Führung übernahm: "Da waren viel Geduld und Vertrauen in das Projekt notwendig um weiterzumachen."

Valentina Carrasco
Opernregisseurin Valentina CarrascoBild: DW/M.Müller

Auf die Frage, warum sie so kurzfristig eingesprungen war, antwortete die Argentinierin Valentina Carrasco: "Who can say ‚no’ to Wagner?" (Wer kann schon ‚nein’ zu Wagner sagen?). Sie habe zuerst gedacht, der Direktor des Teatro Colóns, Pedro Pablo García Caffi, mache einen Scherz, als er ihr 33 Tage vor der Premiere die Regie anbot.

Für Filmregisseur Hans Christoph von Bock war es eine große Herausforderung, den Entstehungsprozess der Inszenierung abzubilden: "Nach all den Problemen, die es durch das Ausscheiden von Katharina Wagner gab, musste ich das Vertrauen beim Ensemble und den Mitarbeitern des Teatro Colóns gewinnen." Die Arbeit habe sich aber gelohnt. Schließlich durfte er mit seinem Team fast überall drehen und so die "heiße Phase" der Inszenierung hautnah mit der Kamera begleiten.

Der Colón Ring
Mitglieder des Opern-Ensembles, Bühnen-Mitarbeiter des Teatro Colón und die Macher des DokumentarfilmsBild: DW/M.Müller

Für Bernhard Fleischer, Koproduzent und ausführender Produzent, war es am wichtigsten, nicht die Nerven zu verlieren. Schließlich stand das Filmprojekt mehrfach auf der Kippe. Auch Deutsche Welle-Projektleiter Rolf Rische zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: "Für uns war 'Der Colón Ring' von Anfang an ein außergewöhnlich spannendes Programmprojekt. Allerdings auch außergewöhnlich anstrengend. Für das Durchhaltevermögen ist dem Regisseur und dem Produzenten zu danken, wie auch den Redakteuren Reiner Schild und Samira Schellhaaß. Insgesamt war das eine tolle Teamleistung."