Wettkampf um den Oscar
Schon eine Nominierung für den begehrtesten Filmpreis der Welt gilt als besondere Ehre. Nun steht fest, wer die besten Chancen auf den Oscar hat. Die Trophäen werden am 22. Februar in Los Angeles vergeben.
Bester Film
Das Drama "Birdman" (Bild) und die deutsch-britische Komödie "The Grand Budapest Hotel" gelten als Favoriten. Beide bekamen je neun Nominierungen für den wichtigsten Filmpreis. Dahinter folgt mit acht Nominierungen "The Imitation Game". Das über zwölf Jahre gedrehte Portrait einer Jugend, "Boyhood", kam ebenso wie Clint Eastwoods "American Sniper" auf nur sechs Nominierungen.
Beste Regie
Richard Linklater und Wes Anderson haben die besten Chancen auf den Regie-Oscar. Linklater hat den Film "Boyhood" gedreht. Wes Anderson konnte mit der britisch-deutschen Komödie "The Grand Budapest Hotel" punkten. Ins Rennen um die begehrte Auszeichnung für Regisseure gehen aber auch Alejandro González Inárritu (Birdman), Bennett Miller (Foxcatcher) und Morten Tyldum (The Imitation Game).
Bester Hauptdarsteller
Für seine Darstellung des Mathematikers Alan Turing in dem Film "Imitation Game" hat Benedict Cumberbatch (Bild) gute Chancen auf den Oscar. Konkurrenz bekommt er aber durch Eddie Redmayne, der den an ALS erkrankten Physiker Stephan Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" mimt. Nominiert sind auch Michael Keaton (Birdman), Steve Carell (Foxcatcher) und Bradley Cooper (American Sniper).
Beste Hauptdarstellerin
Julianne Moore zählt zu den Top-Darstellerinnen Hollywoods. Auf den Oscar darf sie für ihre Rolle als schwerkranke Wissenschaftlerin in "Still Alice" hoffen. Ebenso dürfen sich Reese Witherspoon (Der große Trip), Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit), Rosamund Pike (Gone Girl) und Marion Cotillard (Zwei Tage, eine Nacht) Hoffnung auf einen Oscar als beste Hauptdarstellerin machen.
Bestes Drehbuch
Die Komödie "The Grand Budapest Hotel" könnte auch in der Kategorie "Original-Drehbuch" die Trophäe holen. Drehbuchautor Wes Anderson schickt Schauspieler Ralph Fiennes in dem Film als Hotelconcierge in die goldene Vergangenheit. Er konkurriert um diesen Oscar mit den Drehbuchautoren von "Birdman", "Boyhood", "Foxcatcher" und "Nightcrawler".
Bester Nebendarsteller
Für seine Rolle als verantwortungsloser Vater des Jungen Mason in Boyhood ist Ethan Hawke als bester Nebendarsteller nominiert. Der Schauspieler wurde bekannt durch den Kinohit "Der Club der toten Dichter". Um den diesjährigen Oscar konkurriert er mit Edward Norton (Birdman), J.K. Simmons (Whiplash), Mark Ruffalo (Foxcatcher) und Robert Duvall (Der Richter).
Beste Nebendarstellerin
Keine Schauspielerin hat in Hollywood so viele Preise abgeräumt wie Meryl Streep. Für ihre Rolle als Hexe im Film "Into the Woods" darf die dreifache Oscar-Gewinnerin wieder auf die Trophäe hoffen. Starke Konkurrenz bekommt sie allerdings von Patricia Arquette (Boyhood), Emma Stone (Birdman), Keira Knightley (The Imitation Game) und Laura Dern (Wild).
Bester Dokumentarfilm
Edward Snowden, der berühmteste Whistleblower der Welt, steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms "Citizenfour". Darin zeichnet Filmemacherin Laura Poitras ein sehr intimes Bild des früheren Geheimdienstmitarbeiters der NSA. Weitere Chancen auf einen Oscar in dieser Kategorie haben auch "The Salt of the Earth" von Wim Wenders, "Last Days in Vietnam", "Virunga" und "Finding Vivian Maier".
Bester Animationsfilm
Der Animationsstreifen um den jungen Wikinger Hicks und seinen Drachen in "Drachenzähmen leicht gemacht 2" gehört zu den diesjährigen Favoriten. Auch die Kinderfilme "The Boxtrolls", "Big Hero 6" und "Die Legende der Prinzessin Kaguya" sind nominiert. Nicht dabei ist wider Erwarten der Kassenschlager "The Lego Movie", der erste Auftritt der Lego-Figuren in Spielfilmlänge.
Bester nicht englisch-sprachiger Film
Keine Hoffnung auf einen Oscar gibt es für den deutschen Filmemacher Dominik Graf. Seine Produktion "Die geliebten Schwestern" schaffte es nicht in die Endrunde der Nominierungen. Dafür hat das Drama "Leviathan" des russischen Regisseurs Andrei Zvyagintsev um die biblische Hiobsgeschichte gute Chancen. Er konkurriert mit "Wild Tales", "Ida", "Timbuktu" und "Tangerines".
Beste Kamera
Schon elfmal war der britische Kameramann Roger Deakins für den Oscar nominiert. Gewonnen hat er ihn noch nie. Diesmal darf er für die Kameraführung in Angelina Jolies Anti-Kriegsfilm "Unbroken" auf die begehrte Auszeichnung hoffen. Vielleicht aber gewinnt auch wieder einer der Konkurrenten. Dazu gehören 2015 unter anderem die Kameramänner Dick Pope (Mr. Turner) und Emmanuel Lubezki (Birdman).
Beste Filmmusik
Schon wieder dabei: Der deutsche Komponist und Oscarpreisträger Hans Zimmer bekommt für die Filmmusik zu "Interstellar" seine zehnte Nominierung. Auch die Filmmusiken zu "The Grand Budapest Hotel", "The Imitation Game", "Die Entdeckung der Unendlichkeit" und "Mr. Turner" können auf einen Oscar hoffen. Insgesamt wird die Auszeichnung in 24 Kategorien vergeben, darunter auch in Kostüm und Make up.