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Weniger Neuinfektionen weltweit

20. November 2012

Die intensiven Aufklärungskampagnen zum Thema "Aids" zeigen Wirkung: Nach UN-Angaben ist die Zahl der Neuinfektionen weltweit stark zurückgegangen. Allerdings gibt es noch immer besorgniserregende Problem-Zonen.

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AIDS-Test in Abidjan, Elfenbeinküste (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Besonders erfreulich sei die Entwicklung in Ländern wie Malawi, Botswana und Namibia, in denen zum Teil bis zu 70 Prozent weniger Neuinfektionen verzeichnet wurden, heißt es im Jahresbericht des Programms der Vereinten Nationen zur Aids-Bekämpfung (UNAIDS).

In der weltweit am schlimmsten von Aids betroffenen Region südlich der Sahara hätten sich 2011 etwa 25 Prozent weniger Menschen neu mit HIV infiziert als zehn Jahre zuvor. Noch stärker sei der Rückgang mit 42 Prozent weniger Neuerkrankungen in der Karibik gewesen, die nach Afrika auf Platz zwei der Liste der Aids-Länder steht.

Aids in Kenia: Bangen um weitere Hilfe

Mehr Infizierte im Nahen Osten

Trotz der günstigen Zahlen dürfe nicht vergessen werden, dass 2011 weltweit rund zweieinhalb Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert wurden, betonen die Experten von UNAIDS. Sorgen bereitet ihnen vor allem die Entwicklung im Nahen Osten und in Nordafrika. In diesen Regionen haben ihren Untersuchungen zufolge die Neuinfektionen mit dem HI-Virus in den vergangenen zehn Jahren um 35 Prozent zugenommen.

Dem UNAIDS-Bericht zufolge leben weltweit rund 34 Millionen HIV-Infizierte. 1,7 Millionen Aids-Tote im vergangenen Jahr bedeuteten einen Rückgang um 5,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2010.

Nach Ansicht der Stiftung Weltbevölkerung aus Hannover beweisen die jetzt veröffentlichten Zahlen die Wirksamkeit von Informations- und Präventionskampagnen.

Kampf gegen Diskriminierung, mehr Hilfe für Frauen

In vielen stark von Aids betroffenen Ländern leiden besonders Frauen unter der Immunschwächekrankheit. Aufgrund ihrer gesellschaftlich benachteiligten Stellung sei für sie die Durchsetzung von Kondomen kaum durchsetzbar, so die Stiftung. Sie forderte die Bundesregierung auf, mehr in die Erforschung von Erreger abtötenden Mitteln und Aids-Impfstoffe zu investieren, die von den Frauen auch ohne Einverständnis der Männer angewendet werden könnten.

Weltweit sind weiterhin Millionen von Aids-Kranken von der Behandlung mit sogenannten retroviralen Medikamenten ausgeschlossen. Besonders hart trifft es Kinder in Entwicklungsländern: drei von vier Mädchen und Jungen erhalten keine Therapie.

Mutter und Kind in Kinderklinik von Beira / Mosambik (Foto: picture-alliance/dpa)
Frauen und Kinder leiden besonders unter der Immunschwächekrankheit AidsBild: picture-alliance/dpa

UNAIDS appellierte an alle Staaten, Programme zur Eindämmung von HIV und Aids weiter entschlossen zu fördern. Nur dann könnten UN-Ziele wie die Halbierung der HIV-Neuinfektionen bis 2015 erreicht werden. Außerdem sei es wichtig, die Diskriminierung von HIV-Infizierten zu bekämpfen. Diese vergrößere nämlich nicht nur das Leiden der Betroffenen, sondern erschwere auch den Kampf gegen die Krankheit, wenn Erkrankte Ausgrenzung oder gar Gewalt fürchten müssen, heißt es in dem UNAIDS-Bericht.

mak/gmf (afp, dpa, kna, epd)