Maikundgebungen weltweit
1. Mai 2013In Griechenland (siehe Artikelbild) protestierten Arbeitnehmer mit einem 24-stündigen Streik gegen das Sparprogramm der Regierung. Vor allem die Fähren in der Ägäis und der Bahn- und Busverkehr waren betroffen. Ministerien und andere Behörden blieben geschlossen. Ärzte in staatlichen Krankenhäusern behandelten nur Notfälle.
Gegen die geplante Entlassung von 15.000
Zu den Ausständen hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände des privaten und öffentlichen Sektors, GSEE und ADEDY, aufgerufen. "Unsere Botschaft ist klar", sagte der Generalsekretär der ADEDY-Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst, Ilias Iliopoulos. Er ergänzte: "Wir haben genug von dieser Politik die nur die Menschen trifft und sie ärmer macht." Die Proteste richten sich gegen die geplante Entlassung von 15.000 Staatsdienern und weitere Kürzungen von Löhnen und Renten.
Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich rund 5000 Menschen im Zentrum Athens und demonstrierten gegen das Sparprogramm. Kleinere Demonstrationen gab es in anderen Städten Griechenlands. Laut örtlichen Medien kamen aber deutlich weniger Demonstranten als erwartet. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich.
Maikundgebungen weltweit
Demonstrationen zum Tag der Arbeit am 1. Mai gab es auch in vielen anderen Ländern. In der russischen Hauptstadt Moskau nahmen Zehntausende an einer Großdemonstration teil, die von der kremltreuen Gesamtrussischen Volksfront unterstützt wurde. Etwa eine halbe Million Menschen ging in Kuba auf die Straßen, um für einen "blühenden und beständigen Sozialismus" zu demonstrieren.
In Spanien protestierten Zehntausende im ganzen Land gegen die Sparpolitik der Regierung. Allein in Madrid forderten etwa 40.000 Menschen, Ministerpräsident Mariano Rajoy müsse neue Arbeitsplätze schaffen.
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb marschierten geschätzte 15.000 Menschen aus Protest gegen die Sparmaßnahmen der Regierung durch das Zentrum. In der türkischen Metropole Istanbul setzte die Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas ein Demonstrationsverbot für den zentralen Taksim-Platz durch. Dabei wurden mindestens 16 Menschen verletzt und mehrere Protestierer in Gewahrsam genommen. Das Verbot wurde mit Sicherheitsbedenken begründet, weil der Platz seit Monaten eine Großbaustelle ist.
haz/pg/sc (dpa, rtr, afpe)