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Weltbild-Insolvenz: Kirche weist Kritik von sich

13. Januar 2014

Nach der Insolvenz des katholischen Weltbild-Verlags weist Münchens Kardinal Marx alle Vorwürfe zurück. Die Kirche will die Beschäftigten aber nicht im Stich lassen.

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Schild mit der Aufschrift "Weltbild Verlag"
Bild: picture-alliance/dpa

"Wir konnten es als Gesellschafter nicht verantworten, auf absehbare Zeit dreistellige Millionensummen aus Kirchensteuermitteln zu investieren", so Marx am Wochenende gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Der Münchner Erzbischof verteidigte die Entscheidung der Gesellschafter, über die bereits zugesagten 65 Millionen Euro hinaus keine weiteren Millionen zur Sanierung der Verlagsgruppe bereitzustellen. "Wir sind überrascht worden von dem Kapitalbedarf, den uns die Geschäftsführung vergangene Woche nannte." Auch seien die weiteren Geschäftsprognosen "vage und die Folgekosten nicht absehbar" gewesen.

"Mitarbeiter nicht davonjagen"

Die Kirche werde die um ihre Arbeitsplätze bangenden Beschäftigten aber nicht im Stich lassen, versprach der Kardinal. "Wir sind kein skrupelloser Unternehmer, der die Mitarbeiter einfach davonjagt." Marx stellte den Angestellten umfangreiche Hilfen seitens der Bistümer in Aussicht. Zunächst aber müsse sich der vorläufige Insolvenzverwalter einen Überblick verschaffen.

Am Freitag hatte der zweitgrößte deutsche Buchhändler, der auch 400 Filialen betreibt, in Augsburg überraschend Insolvenz angemeldet. Mehr als 6000 Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs. Die Umstellung auf das Online-Geschäft und der teure Filialbetrieb gelten als Hauptursachen für die lange vermutete Schieflage von Weltbild. Die Verlagsgruppe gehört zwölf katholischen Bistümern in Deutschland, der Katholischen Soldatenseelsorge in Berlin und dem Verband der Diözesen Deutschland.

sd/ag (KNA/Süddeutsche Zeitung/dpa)