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Welt-Risiko-Bericht warnt vor Krisenherden

16. Januar 2014

Finanzkrise, Arbeitslosigkeit, Wohlstandsgefälle - auf der Risiko-Skala für die globale Wirtschaft stehen diese Themen ganz oben, heißt es in einer Studie des Weltwirtschaftsforums.

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Jugendliche aus ganz Europa nehmen am 03.07.2013 vor dem Bundeskanzleramt in Berlin während einer Demonstration gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa teil (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Finanzkrise ist nach Überzeugung führender Wirtschaftsexperten längst nicht überwunden und kann erneut zuschlagen. Dies sei in den nächsten Jahren die größte Gefahr für die Weltwirtschaft, warnt der Welt-Risiko-Bericht 2014. "Entwickelte Volkswirtschaften sind weiterhin von der Finanzkrise bedroht", heißt es in der Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF), die in London vorgestellt wurde. Sie beruht auf der jährlichen Befragung von mehr als 700 Managern und Wirtschaftswissenschaftlern zahlreicher Länder.

Als Gefahren mit potenziell verheerenden Folgen sehen die Befragten auch die hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern - besonders unter Jugendlichen -, die weiter wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sowie den Klimawandel und den Missbrauch des Internets durch Verbrecher und Spione. Von allen Risikoszenarien sei das weitere Anwachsen des Wohlstandsgefälles als unmittelbare Folge der Finanzkrise jene Gefahr, die am wahrscheinlichsten eintreten werde.

Staatsschulden besonders gefährlich

Als besonders gefährlich werden auch die Staatsschulden der USA in Höhe von mehr als 100 Prozent des Bruttosozialprodukts sowie Japans mit sogar mehr als 230 Prozent bezeichnet. In der Eurozone seien zwar die Staatsschulden weniger hoch. Die Krisengefahr sei aber trotzdem enorm, weil einzelne Euro-Länder bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten "nicht mehr die Option haben, durch eine Abwertung ihrer Währung die notwendigen fiskalen Anpassungen vorzunehmen".

Politiker und Wirtschaftsführer müssten den absehbaren Risiken entschlossener und konzertierter entgegenwirken als bisher, forderte WEF-Präsident Klaus Schwab. Der Bericht soll in der kommenden Woche beim Jahrestreffen des WEF in Davos (22. bis 25. Januar) erörtert werden. Daran nehmen mehr 2500 Persönlichkeiten aus fast 100 Ländern teil - unter ihnen mehr als 40 Staats- und Regierungschefs.

ul/gmf (afp, dpa)