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Was wird aus Schavan?

9. Februar 2013

Nach der Aberkennung ihres Doktortitels hängt die politische Zukunft von Bildungsministerin Schavan in der Schwebe. Eine Entscheidung wird noch an diesem Wochenende erwartet.

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Bildungsministerin Schavan, Foto: GettyImages
Bild: Getty Images

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ist von ihrer Südafrika-Reise zurückgekehrt und mit dem Flugzeug in Berlin gelandet. Nach wie vor ist offen, wann genau Schavan mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum geplanten Krisengespräch zusammenkommt.

Es gilt aber als sicher, dass eine Entscheidung noch an diesem Wochenende getroffen wird. Der öffentliche Druck ist groß. Die Opposition hat wiederholt den Rücktritt Schavans gefordert.

Merkel und Schavan, die als enge Vertraute gelten, wollen beraten, welche politischen Konsequenzen aus der Aberkennung des Doktortitels von Schavan zu ziehen sind. Die Universität Düsseldorf wirft Schavan vor, bei ihrer vor 33 Jahren eingereichten Doktorarbeit "systematisch und vorsätzlich" getäuscht zu haben.

Kanzlerin Angela Merkel (L) und Bildungsministerin Annette Schavan, Foto: REUTERS
Schavan und Merkel: Politische Weggefährten seit vielen JahrenBild: Reuters

Kauder: Kann nur den Kopf über die Uni schütteln

Schavan will gegen diese Entscheidung klagen. CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder attackierte erneut die Uni Düsseldorf. "Als Jurist schüttle ich bei einem solchen Verfahren nur den Kopf", sagte er der Tageszeitung "Die Welt". Auf die Frage, ob Schavan im Amt bleiben könne, äußerte sich Kauder allerdings zurückhaltender: "Ich warte die Erklärung von Annette Schavan ab." Vorher habe er dazu keinen Kommentar abzugeben.

Sicher ist: Die politische Zukunft der Bundesbildungsministerin hängt nach dem Verlust ihres Doktortitels in der Schwebe. Alle Oppositionsparteien haben sie aufgefordert, ihr Amt niederzulegen. Im Fall eines Rücktritts gelten als mögliche Nachfolger unter anderen die niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka und der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Peter Hintze (beide CDU).

Messethema - ausgerechnet Plagiate

Bleibt die 57-Jährige im Amt, soll sie laut den bisherigen Planungen am Donnerstag an einer Tagung der Robert-Bosch-Stiftung zur Zukunft des Bildungsföderalismus teilnehmen. Am 19. Februar soll sie dann in Köln die europaweit größte Bildungsmesse "Didacta" eröffnen. Pikanterweise steht in diesem Jahr das Thema Plagiate an Schulen und Hochschulen im Mittelpunkt der Messe.

haz/se (dpa)