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Warnstreiks an drei deutschen Flughäfen

9. Februar 2015

An den Flughäfen in Hamburg, Stuttgart und Hannover müssen sich die Passagiere wegen eines Streiks des Sicherheitspersonals auf Verzögerungen einstellen. Der Ausstand sorgt besonders in Hamburg für Chaos.

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Flughafen Sicherheitskontrolle (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Sicherheitsbranche an den Flughäfen Hamburg, Stuttgart und Hannover zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Damit werde angesichts der festgefahrenen Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen der Druck auf den Arbeitgeberverband BDSW erhöht, erklärte Verdi. Die Arbeitgeber bezeichneten die Warnstreiks als ungerechtfertigt.

Zehntausende Passagiere betroffen

Am Flughafen Hamburg kam die Abfertigung von Passagieren nach Angaben des Betreibers am Morgen praktisch zum Erliegen. Die Wartezeit vor den Kontrollstellen liege bei mehr als vier Stunden. Aufgrund des Rückstaus hätten die Terminals "ihre Kapazitätsgrenze" erreicht, alle Eingänge seien "aus Sicherheitsgründen" geschlossen.

"Passagiere werden dringend gebeten, nicht zum Flughafen zu kommen", teilte der Flughafen Hamburg mit. Fluggäste sollten Kontakt zu ihrer Fluglinie aufnehmen. Nach Angaben des Unternehmens haben die Gesellschaften in Erwartung des für 24 Stunden angesetzten Streiks mehr als 100 An- und Abflüge gestrichen. 40.000 Passagiere sind demnach betroffen.

Auch an den anderen beiden betroffenen Flughäfen gab es Probleme. Der Flughafen Stuttgart meldete am Morgen auf seiner Internetseite Wartezeiten von eineinhalb bis zwei Stunden vor den Passagierkontrollen.

"Sicherheit hat ihren Preis"

Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen für das private Sicherheitspersonal auf Flughäfen, in Flüchtlingsheimen, Atomkraftwerken und ähnlichen Bereichen zwischen 0,70 und 2,50 Euro je Stunde. In Nordrhein-Westfalen hatten sich die Tarifparteien am Donnerstag auf Lohnerhöhungen geeinigt. Die Arbeitgeber müssten sich nun auch in anderen Bundesländern bewegen, forderte Verdi. "Sicherheit hat ihren Preis", sagte Bundesvorstandsmitglied Petra Gerstenkorn. Auch Beschäftigte in militärischen oder kerntechnischen Anlagen werden sich Verdi zufolge am Montag teilweise an den Warnstreiks beteiligen.

cr/bri (dpa, rtr, afp)