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Vulkan in Chile spuckt Lava

4. März 2015

Jahrelang war Ruhe. Nun ist der Villarrica-Vulkan im Süden Chiles zum Leben erwacht. Er schleudert Tonnen von Gestein in die Höhe und schlägt tausende Anwohner in die Flucht. Und er liefert spektakuläre Bilder.

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Der Vulkan Villarica in Chile bricht aus (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP/Aton Chile

Bis zu drei Kilometer hoch war die Aschesäule, die der 2847 Meter hohe Vulkan bei seinem Ausbruch erzeugte. Das berichtet das chilenische Nachrichtenportal Emol unter Berufung auf die Vulkanwarte Sernageomin. Die Katastrophenschutzbehörde rief Alarmstufe Rot aus. Etwa 3600 Bewohner der umliegenden Orte wurden in Sicherheit gebracht. Bisher habe es keine Opfer gegeben, erklärte der Gouverneur der Region Araucanía, Francisco Huenchumilla.

Nach dem Ausbruch richteten die Behörden ein Risikogebiet mit einem Umkreis von zehn Kilometern um den Krater ein. In den Städten Villarrica und Pucón wurde der Schulunterricht vorsorglich abgesagt. Die wichtigsten Zufahrtstraßen wurden gesperrt aus Sorge, die Flüsse in der Umgebung könnten über die Ufer treten. Der Wasserstand der Flüsse steht unter besonderer Beobachtung, weil am Berghang wegen der Hitze viel Schnee schmolz.

Staatspräsidentin Michelle Bachelet überflog nach einem Treffen des Krisenkabinetts den Vulkan. Dieser habe sich für den Moment beruhigt, erklärte sie danach. Bachelet rief die Anwohner auf, nicht in Panik zu geraten.

Aktiver Schichtvulkan

Chile Vulkan
Atemberaubendes Naturschauspiel am Villarica-VulkanBild: Reuters/Claudia Bucarey

Der 2800 Meter hohe Villarrica zählt zu den aktivsten Vulkanen Südamerikas. Er ist ein Schichtvulkan, bei dem es in unregelmäßigen Abständen größere und kleinere Ausbrüche gibt. Der Villarrica liegt in einer bei Touristen beliebten Region etwa 800 Kilometer südlich von Santiago de Chile. Die Sommersaison endete am vergangenen Wochenende, bis dahin war das Gebiet gut besucht. Zuletzt war der Villarrica in den Jahren 1984 und 2000 ausgebrochen.

Chile hat zahlreiche Vulkane. Das südamerikanische Land liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem hufeisenförmigen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt und fast die gesamte Pazifische Platte umschließt. Dort stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander und lösen häufig auch Erdbeben aus. Ein Ausbruch des chilenischen Vulkans Puyehue im Juni 2011 hatte wochenlang den Flugverkehr in weiten Teilen Südamerikas behindert.

kle/jj (dpa, ape, afp)