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Von Erotik zur "Brutalen Neugier"

28. November 2003

Eine nackte Frau, die Augen verbunden, von einem Schwein an der Leine geführt - Gemälde, inspiriert von der italienischen Renaissance und moderner Werbung - das gibt es nicht? Doch, in den DW-Ausstellungstipps.

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Vorbilder: Renaissancegemälde und Werbung

Untiteled
John Currin, 2001

Als einer der provokativsten zeitgenössischen Künstler in den USA gilt John Currin (Jahrgang 1962). Seine Gemälde sind ebenso von der italienischen Renaissance inspiriert, wie von Magazin-Werbung und Mode-Fotografie. Schönheit, Körperkult und Begehren sind die Themen der rund 40 Gemälde im New Yorker Whitney Museum of Art. Die erste große Currin-Retrospektive in den USA mit rund 40 Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit der Serpentine Gallery in London entstand, war im Mai bereits in Chicago zu sehen. Im Whitney Museum of Art soll die Ausstellung bis zum 22. Februar laufen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 11 bis 18 Uhr, Freitag 13 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr

Nackte Frau von einem Schwein an der Leine geführt

The Siesta
Felicien Rops: The Siesta, RadierungBild: Musée provincial Félicien Rops, Namur

Erotische und diabolische Bilder machten den belgischen Maler Félicien Rops (1833-1898) berühmt. Nun wurden bedeutende Werke von ihm in seiner Geburtsstadt Namur wieder einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach Renovierung und Erweiterung öffnete dort das Rops-Museum. In einer Sonderausstellung wird das Kuriositätenkabinett des Künstlers (bis 29. Februar) gezeigt. Zudem werden Grafiken von Rops ausgestellt. Der Künstler hatte sich unter anderem als Illustrator der "Blumen des Bösen" von Baudelaire und "Die Teuflischen" von Barbey d'Aurevillys hervorgetan. Ein weiterer Saal zeigt Werke wie das Bild "Pornokrates", auf dem eine nackte Frau mit verbundenen Augen von einem Schwein an der Leine geführt wird. Aber auch auf das Leben des Künstlers ist man eingegangen und hat seine Lebensstationen in Namur, Brüssel und Paris nachgezeichnet.

Öffnungszeiten: Täglich außer Montag 10 bis 18 Uhr

"Brutale Neugier" des Wehrmachts-Fotografen Henisch

Sowjetische Kriegsgefangene
Sowjetische Kriegsgefangene mit Soldaten der Deutschen Wehrmacht, Sowjetunion 1941-1943, von Walter HenischBild: Walter Henisch

Der Wiener Fotograf Walter Henisch (1913-1975) galt als bester Kriegsberichterstatter der deutschen Wehrmacht. Im Gespräch mit seinem Sohn Peter bezeichnete er seinen Arbeitsstil als "brutale Neugier". Sein Sohn hat sich in dem dokumentarischen Roman "Die kleine Figur meines Vaters" mit der Arbeit und der Persönlichkeit seines Vaters auseinander gesetzt. Das Wien Museum Karlsplatz präsentiert nun bis 6. Januar unter dem Titel "Brutale Neugier - Walter Henisch, Kriegsfotograf und Bildreporter" eine Gegenüberstellung der Fotografien des Vaters mit Zitaten aus dem Roman des Sohnes.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr

"Rembrandt und seine Schule" zu Besuch in Dijon

Selbstportrait von Rembrandt
So sah Rembrandt sich selberBild: Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

Unter dem Titel "Rembrandt und seine Schüler" zeigt das Kunstmuseum der französischen Stadt Dijon 85 Werke, die aus dem Atelier Rembrandts stammen. Neben den 21 Werken des holländischen Meisters (1606-1669), darunter die berühmten Werke "Das Opfer Abrahams" und "Flora", sind Ölgemälde, Zeichnungen und Stiche von Govaert Flinck und Ferdinand Bol, zwei seiner besten Schüler, zu bewundern. Bedeutende Exponate stammen von der St. Petersburger Eremitage. "Erstmals leihen wir so viele Werke - 35 stammen von seinen Schülern und 21 von Rembrandt - einem Museum aus", erklärte Irina Sokolova, Konservatorin im Eremitage-Museum. Die Ausstellung dauert bis zum 8. März.

Öffnungszeiten: Täglich außer Dienstag 10 bis 17 Uhr