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Von der Leyen will "Meads" anschaffen

15. Mai 2015

Im Verteidigungsministerium ist einem Medienbericht zufolge die Entscheidung über eines der teuersten Rüstungsvorhaben des nächsten Jahrzehnts gefallen. Es geht um ein neues Flugabwehrraketen-System.

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Deutschland Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
Bild: Reuters/H. Hanschke

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" soll der Nachfolger für das Flugabwehrraketen-System Patriot von der Firma MBDA kommen, die das gemeinsam mit dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin entwickelte System "Meads" zur Serienreife bringen soll. Damit hätte der Patriot-Hersteller Raytheon das Nachsehen, der mit einer modernisierten Variante seines Systems im Rennen war.

Eigenständige Beschaffungsentscheidung

Die Entscheidung für das Raketenabwehrsystem gilt als eine der wichtigsten rüstungspolitischen Weichenstellungen dieser Legislaturperiode. Bei dem Auftrag, für den noch etwa vier Milliarden Euro fällig werden, handelt es sich zugleich um die erste große eigenständige Beschaffungsentscheidung in der Amtszeit der Ministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Das System "Meads" (Medium Extended Air Defense System) hat eine lange Vorgeschichte. An der Entwicklung waren die USA, Deutschland und Italien beteiligt. Der Bundestag brachte die deutsche Beteiligung vor einem Jahrzehnt auf den Weg. Die USA entschieden später jedoch, das System nicht zu kaufen. Auch die Bundeswehr, so teilte es das Verteidigungsministerium 2011 mit, werde "Meads" in absehbarer Zeit nicht beschaffen. Deutschland hat in das System bereits gut eine Milliarde Euro investiert.

Raketenabwehrsystem Meads
Raketenabwehrsystem "Meads" - Nachfolger für das Patriot-System?Bild: picture alliance/Photoshot

Das Bundesverteidigungsministerium wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. "Die Entscheidung wird, wie wir es angekündigt haben, bis Ende des zweiten Quartals fallen", sagte ein Ministeriumssprecher. Man sei nach wie vor mit allen Herstellern im Gespräch.

ml/se (dpa,rtr,afp)