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Deutsch im Ausland weiter beliebt

11. Dezember 2013

Deutsche Sprache, schwere Sprache – so heißt es. Doch davon spürt das Goethe-Institut wenig. Die Deutschkurse sind voll und werden immer beliebter.

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Deutschunterricht Deutsch lernen
Bild: Goethe-Institut/Sonja Tobias

Die Aussicht auf bessere Jobchancen, Interesse an Literatur und Film oder einfach nur Spaß an der Sprache: Millionen Jugendliche und Erwachsene lernen weltweit Deutsch. Insgesamt 12,8 Millionen Schüler gehen an 110.000 Schulen regelmäßig in den Deutschunterricht, wie das Goethe-Institut am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dazu kommen 250.000 Menschen, die in diesem Jahr an den knapp 160 Niederlassungen des Instituts im Ausland sowie in der Bundesrepublik Deutschkurse belegen. Das sei eine Steigerung um knapp fünf Prozent, sagte Institutspräsident Klaus-Dieter Lehmann in Berlin.

Zudem bildeten sich in diesem Jahr etwa 2000 ausländische Lehrer in Deutschland fort und besserten ihre Deutschkenntnisse auf. "In Ländern wie die Türkei werden wieder mehr Deutschlehrer eingestellt", so Lehmann weiter. Dort seien mehr als 500 Stellen geschaffen worden.

Kulturarbeit als zweites Standbein

Neben den Sprachkursen bleibt die Kulturarbeit im Ausland zentrale Aufgabe des Goethe-Instituts. "Die deutsche Literatur ist gefragt wie lange nicht mehr", resümierte Lehmann. So werden etwa Lesungen, Buchpräsentationen und Podiumsgespräche veranstaltet, um die deutsche Kultur bekannter zu machen. Kulturarbeit sei kein Beiwerk, sondern ein zentrales Mittel zur Verständigung der Völker, ergänzte Institutsgeneralsekretär Johannes Ebert. Das Goethe-Institut erreicht nach eigenen Angaben durch die Unterstützung von fast 5.800 Kulturprojekten weltweit 25 Millionen Menschen.

Und anders als bei den politischen Stiftungen und Organisationen in einigen Ländern, vor allem im arabischen Raum, werde das Institut bisher nicht in seiner Arbeit beeinträchtigt, betonte der Institutspräsident: "Bislang stehen die Zensoren nicht vor der Tür und entscheiden, wer rein darf und wer nicht." Offenbar werde ein Unterschied zwischen politischen Stiftungen und kultureller Arbeit gemacht, sagte Lehmann. Unter anderem war Ägypten gegen Nichtregierungsorganisationen vorgegangen. Betroffen war auch die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Derzeit unterhält das Goethe-Institut 158 Einrichtungen in 93 Ländern mit 3.000 Mitarbeitern. In Deutschland gibt es 13 Niederlassungen. Die Zentrale befindet sich in München. Der Großteil des Gesamtetats von 364 Millionen Euro kommt vom Auswärtigen Amt. Hierbei sei allerdings gekürzt worden, sagte Lehmann. Angesichts der offenen Regierungsbildung zwischen Union und SPD und der damit ungeklärten Frage nach der Höhe der Zuwendungen beklagte der Institutspräsident fehlende Planungssicherheit für einzelne Projekte. "Das Goethe-Institut arbeitet nicht in Legislaturperioden", betonte er.

gmf/qu (dpa/epd)