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Viele Tote bei Bombenanschlag

9. April 2014

In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sind bei der Explosion eines Sprengsatzes zahlreiche Menschen getötet worden. Die Bombe detonierte inmitten eines stark besuchten Obst- und Gemüsemarktes.

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Ermittler nach der Bombenexplosion auf einem belebten Markt in Islamabad (Foto: AFP)
Bild: Aamir Qureshi/AFP/Getty Images

Nach Angaben der Polizei starben bei dem Anschlag am Mittwoch mindestens 23 Menschen, etwa 40 weitere wurden verletzt. Viele schwebten noch in Lebensgefahr. Die Bombe sei in einer Kiste mit Guave-Früchten versteckt gewesen. Sie explodierte während des regen morgendlichen Treibens auf dem Obst- und Gemüsemarkt.

Augenzeugen berichteten, die Bombe habe einen etwa anderthalb Meter großen Krater in den Marktplatz gerissen. Überall lägen Tote. Ein Polizist schätzte die Schwere des Sprengsatzes auf rund fünf Kilogramm.

TTP weisen Verantwortung für Tat zurück

Die pakistanischen Taliban (TTP) verurteilten die Tat und wiesen zugleich jegliche Verantwortung dafür zurück. "Unsere Männer haben das nicht getan", teilte TTP-Sprecher Shahidullah Shahid mit. "Zivile Opfer sind bedauerlich." Er betonte, die TTP werde sich an die Anfang des vergangenen Monats verkündete Waffenruhe halten.

Premierminister Nawaz Sharif bemüht sich bereits seit letztem Jahr um Friedensgespräche mit der TTP, die für eine Islamisierung Pakistans kämpft. Zu den Forderungen der Extremisten gehören die Einführung des islamischen Scharia-Rechts und ein Ende der US-Drohnenangriffe auf ihre Stellungen.

Schwerster Anschlag seit Jahren

Das Attentat ist das folgenschwerste seit Jahren in der Hauptstadt. Islamabad war bisher nur selten Ziel von Gewalttätern. In den übrigen Landesteilen Pakistans kommt es dagegen regelmäßig zu Terrorangriffen.

Erst am Dienstag waren bei einem Anschlag auf einen Zug im Südwesten Pakistans zwölf Menschen getötet worden. Der Zug war aus Quetta, der Provinzhauptstadt von Baluchistan, unterwegs in die Garnisonsstadt Rawalpindi südlich der Hauptstadt Islamabad. Zuvor waren bei Kämpfen in Baluchistan nach Behördenangaben mindestens 30 Rebellen getötet worden.

kis/gmf (rtre, afpe, ape, dpa)