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Viele Tote durch Bomben in Libyen

20. Februar 2015

Libyen kommt nicht zur Ruhe. In der Stadt Qubbah im Osten des Landes sind mehrere Sprengsätze hochgegangen. Dabei wurden mehr als 30 Menschen getötet. Es gab viele Verletzte.

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In einzelnen Meldungen ist sogar von rund 40 Toten die Rede. Nach unterschiedlichen Berichten erlitten bis zu 70 Menschen Verletzungen. Der Sprecher des Parlaments, Aguila Saleh, teilte mit, die Autobomben seien an einer Tankstelle gezündet worden, die sich in der Nähe eines Hauptquartiers der Sicherheitsbehörden befindet. Vor der Tankstelle hätten etliche Autofahrer vor den Zapfsäulen gewartet. Saleh kündigte eine siebentägige Trauerzeit für die Opfer an.

Saleh geht davon aus, dass es sich um eine Racheaktion für die ägyptischen Luftangriffe auf Positionen der Terrormiliz IS in der libyschen Stadt Derna handelt. Qubbah liegt nur rund 30 Kilometer westlich von Derna. Der libysche IS-Ableger hatte am Wochenende für weltweites Entsetzen gesorgt, als er ein Video mit der Enthauptung von 21 koptischen Christen im Internet veröffentlichte.

Erst am Donnerstag hatte der libysche Zweig der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) die Universität der östlichen Stadt Sirte eingenommen. Die Extremisten hätten das Gebäude unter ihre Kontrolle gebracht, sagte ein Dozent der Nachrichtenagentur AFP. Die Kurse würden vorerst ausfallen.

Vormarsch auf Sirte

Schon in der Vorwoche hatten die Dschihadisten in Sirte eine Rundfunkstation und mehrere Verwaltungsgebäude in ihre Gewalt gebracht. Sirte ist die Heimatstadt des 2011 gestürzten und getöteten Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi und liegt 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis.

Libyens Außenminister Mohammed al-Dairi hatte am Mittwoch auf einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates eine Aufhebung des Waffenembargos gegen sein Land gefordert, damit die Regierungstruppen den IS besser bekämpfen können. Mehrere Mitglieder des UN-Gremiums stehen der Lieferung von Waffen aber ablehnend gegenüber aus Sorge, diese könnten in falsche Hände geraten.

Fast vier Jahre nach dem Sturz Gaddafis droht ein Machtkampf zwischen zwei Regierungen und zwei Parlamenten Libyen zu spalten. Die international anerkannte Regierung flüchtete in den Osten des Landes. In dem Chaos fassen radikale Gruppen wie der IS immer stärker Fuß.

kle/sti (ape, afp, rtre)