1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vettels erster Heimsieg

Sarah Wiertz7. Juli 2013

Zum ersten Mal gewinnt der deutsche Formel-1-Pilot Sebastian Vettel ein Rennen in Deutschland. Der dreifache Weltmeister siegt auf dem Nürburgring vor dem Lotus-Duo Kimi Räikönnen und Romain Grosjean.

https://p.dw.com/p/193Op
Vettel feiert seinen Sieg mit Champagner. Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach
Sieger Sebastian VettelBild: Reuters

In seiner siebten Formel-1-Saison hat er es nun geschafft. Ein Sieg auf heimischem Boden. Ob Hockenheimring in Baden-Württemberg oder Nürburgring in der Eifel, auf beiden Rennstrecken ist Sebastian Vettel noch nie als Erster über die Ziellinie gefahren – nun endlich war es soweit: In seinem 110. Formel-1-Rennen war der Red Bull-Fahrer auf dem Nürburgring der Schnellste und jubelte zusammen mit den Fans: "Vielen, vielen Dank für die Unterstützung. Endlich hat es geklappt – ich bin sehr glücklich.

Der Start war so, wie es sich der Deutsche vermutlich vorgestellt hatte. Von Platz zwei aus überholte er sofort den vor ihm platzierten Lewis Hamilton im Mercedes. "Am besten immer gleich von der Linie weg", hatte Vettel vor dem Rennen auf die Frage geantwortet, wo er am besten an dem Engländer vorbei kommen könnte. Auch sein Teamkollege Mark Webber zog direkt an Hamilton vorbei.

Direkt nach dem Start überholt Vettel Lewis Hamilton. Foto: Jens Buettner/dpa
Direkt nach dem Start überholt Vettel Lewis HamiltonBild: picture-alliance/dpa

Kameramann von Reifen getroffen

Allerdings verlor der Australier in der neunten Runde viel Zeit: Nach einem ungewöhnlich langen Boxenstopp löste sich beim Losfahren der rechte Hinterreifen - dieser flog frontal gegen einen Kameramann. Nach erster Diagnose erlitt er eine Gehirnerschütterung und mehrere Knochenbrüche, zudem klagte er über große Schmerzen im Brustbereich. Das Red-Bull-Team wurde von den Rennkommissaren wegen eines "Unsafe Release" zu einer Geldstrafe von 30.000 Euro verurteilt.

Das Sicherungsfahrzeug musste während des Rennens zweimal raus. Zunächst nach vier Runden, nachdem Felipe Massa sich im Start-Ziel-Bereich mit seinem Wagen gedreht hatte und der Motor seines Ferrari ausging. Für den Brasilianer war daraufhin das Rennen zu Ende. Für seinen Teamkollegen Fernando Alonso lief es nicht viel besser. Er war zuvor von der Strecke gerutscht und fiel im Fahrerfeld weit zurück. 

Führerloses Auto

Kurios der Grund, warum das Safety Car in der 24. Runde noch mal raus musste: Der Franzose Jules Bianchi hatte seinen Marussia nach einem Motorschaden abgestellt, aber offensichtlich keinen Gang eingelegt. Das Auto rollte führerlos rückwärts quer über die Strecke. Zu einem Zusammenstoß mit anderen Wagen kam es glücklicherweise nicht. Bianchis Auto wurde erst durch eine Werbebande auf einem Grünstreifen gebremst.

Nach dem Motorschaden verließ Bianchi sein Auto, vergaß aber, einen Gang einzulegen. Das Auto fuhr dann führerlos rückwärts. Foto: Thomas Frey/dpa
Nach dem Motorschaden verließ Bianchi sein Auto, das dann führerlos rückwärts auf die Strecke rollteBild: picture-alliance/dpa

Währenddessen fuhr Sebastian Vettel weiterhin an der Spitze vorne weg, konnte das Lotus-Duo mit Romain Grosjean (Frankreich) und dem Finnen Kimi Räikkönen allerdings nicht abschütteln. Räikkönen gelang es noch, seinen Fahrerkollegen zu überholen, nicht aber den dreifachen Weltmeister. Damit ist Vettel nach Michael Schumacher im Jahr 2006 der erste deutsche Sieger beim Großen Preis von Deutschland. Und für Vettel ist der Sieg am Nürburgring der erste Erfolg in Europa seit seinem Triumph 2011 in Monza, Italien.

Vettel baut Gesamtführung aus

Hamilton fuhr als Fünfter ins Ziel. Die drei weiteren deutschen Fahrer holten keine Punkte. Nico Rosberg (Mercedes) wurde Neunter, Nico Hülkenberg beendete das Rennen auf Rang zehn und für Adrian Sutil (Force India) reichte es nur zu Platz 13. Mit seinem 30. Karrieresieg baut Vettel (157 Zähler) die WM-Gesamtführung weiter aus. Zweiter ist Ferrari-Pilot Fernando Alonso (123), der in der Eifel Vierter wurde. Auf Rang drei folgt Räikkönen (116).