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Französische Journalisten freigelassen

19. April 2014

Für den französischen Präsidenten Hollande ist es endlich eine Erfolgsmeldung: Vier französische Journalisten sind aus der Geiselhaft in Syrien entlassen worden. Zehn Monate waren sie in der Gewalt ihrer Entführer.

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Französische Journalisten nach ihrer Freilassung (foto: reuters)
Bild: Reuters

"FREI" - in Großbuchstaben schrieb es der Fotograf Nicolas Hénin auf sein Facebook-Profil und sein Kollege, der Radioreporter Didier François sagte gegenüber türkischen Medien: "Ich bin sehr froh, frei zu sein. Es ist großartig, den Himmel zu sehen, frei herumlaufen und sprechen zu können." Die Entführten, Edouard Elias, Didier François, Nicolas Hénin und Pierre Torres, trugen lange Bärte und Haare, wirkten erschöpft und zugleich sehr erleichtert.

Laut Meldungen der türkische Nachrichtenagentur Dogan waren die 2013 entführten Reporter mit verbunden Augen und gefesselten Händen in der Provinz Sanliurfa von türkischen Soldaten entdeckt worden, die sie zunächst für Schmuggler hielten. Eine unbekannte Gruppe habe die Vier zuvor in der Dunkelheit über die syrisch-türkische Grenze gebracht.

Frankreichs Staatschef François Holland will die Journalisten an diesem Sonntag persönlich zurück in Frankreich begrüßen. Der Präsident dankte allen Beteiligten, die zur Befreiung der entführten Journalisten beigetragen haben, machte jedoch keine weiteren Angaben über die Umstände. Für die Freilassung der Geiseln sollen hohe Geldsummen bezahlt worden sein.

In der Hand von Extremisten

Der Radioreporter Didier François und der Fotograf Edouard Elias waren am 6. Juni 2013 nördlich von Aleppo verschleppt worden. Der Zeitungsreporter Nicolas Hénin und der Fotograf Pierre Torrès wurden zwei Wochen später nahe der Stadt Rakka entführt. Die Männer befanden sich nach Informationen der Nachrichtenagentur in der Provinz Rakka im Norden des Landes in der Hand einer Extremistengruppe, die im Irak und Syrien einen islamistischen Staat gründen will.

Syrien, wo seit rund drei Jahren mehrere Rebellengruppen gegen Präsident Baschar al-Assad kämpfen, gilt als eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Ende März waren zwei im September von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat des Irak und der Levante (ISIL) entführte spanische Journalisten wieder freigekommen.

Nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" sind weiterhin neun ausländische und dutzende einheimische Journalisten in Syrien verschleppt, darunter zwei US-Reporter, die im August beziehungsweise November 2012 verschwanden.

Ausländischen Journalisten ist eigentlich die Einreise verwehrt. Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach Angaben der Opposition mehr als 150.000 Menschen getötet. Millionen Syrer sind auf der Flucht.

cw/gmf/sc (afp, epd, dpa, rtr)