1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Van Marwijk neuer HSV-Trainer

sw mit dpa/sid23. September 2013

Das ging schneller als erwartet: Der Hamburger SV hat einen neuen Trainer. Der ehemalige Nationalcoach der Niederlande wird aber erst nach dem DFB-Pokalspiel den Bundesligisten übernehmen.

https://p.dw.com/p/19mjs
Erfahrener Trainer: Bert van Marwijk: Foto: Lars Baron/Getty Images
Bild: Getty Images

Verkrustete Vereinsstrukturen, leere Kassen und eine völlig verunsicherte Mannschaft: Der erfahrene Bert van Marwijk (Foto) steht bei den Hanseaten wohl vor seiner bislang schwierigsten Mission als Trainer. Spätestens nach der 0:2-Pleite im Nordderby gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende und dem Absturz auf den Relegationsplatz herrscht rund um den einst so stolzen Verein eine Untergangsstimmung, die es schnellstmöglich zu stoppen gilt. Am Mittwoch (25.09.2013) wird der neue Trainer, der einen Vertrag bis 2015 erhält, sein Amt antreten und Interimstrainer Rodolfo Cardoso ablösen.

"Das Wichtigste ist doch, dass es im Team und im Verein nun erst mal Ruhe gibt", sagte van Marwijk, der die ernüchternde Derby-Pleite am vergangenen Wochenende vor dem Fernseher verfolgt hatte. Angesichts der zuletzt gezeigten Vorstellungen seines zukünftigen Arbeitgebers gab der ehemalige Nationaltrainer der Niederlande aber auch zu bedenken: "Ich bin kein Zauberer. Man sieht, dass die Mannschaft verunsichert ist."

Erfahrener Ritter

Trotzdem will er seine Fähigkeiten nun im hypernervösen Hamburger Umfeld
unter Beweis stellen. Die nötige fußballerische Kompetenz für den kniffligen Job in
der Hansestadt bringt van Marwijk jedenfalls mit. Mit Feyenoord Rotterdam holte der Schwiegervater des ehemaligen Bayern-Profis Mark van Bommel 2002 den UEFA-Cup, die niederländische Nationalmannschaft führte er 2010 ins WM-Finale gegen Spanien (0:1), woraufhin er von der niederländischen Königin zum Ritter geschlagen wurde.

Polizisten und Ordnungskräfte versuchen Hamburger Fans davon abzuhalten den Bremer Fan-Block zu stürmen. Foto: Axel Heimken/dpa
Frustrierte HSV-Fans beim Nordderby gegen BremenBild: picture-alliance/dpa

Van Marwijk machte sich in der Heimat vor allem einen Namen damit, dass er der Elftal eine neue Spielweise einimpfte und mehr Wert auf die Defensive legte. Ordnung, Stabilität und Konsequenz: Genau das sind die Dinge, die der HSV zurzeit dringend benötigt. 17 Gegentore in sechs Partien sind ligaweit einzigartig - im Negativen. Zudem muss van Marwijk seinen Landsmann Rafael van der Vaart schleunigst aus dem Formtief holen. Der HSV-Kapitän, mit dem er sich noch beim Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft 2012 wegen des Reservistenrolle heftig gefetzt hatte, schaffte es zuletzt nicht, seine Rolle als Führungsspieler auszufüllen.

Stevens und Jol als Positivbeispiel

Die Vereinsführung um Vorstandsboss Carl Jarchow und Sportdirektor Oliver Kreuzer will mit der Verpflichtung des früheren Coaches von Borussia Dortmund (2004 bis 2006) an längst vergessene Zeiten anknüpfen. So setzten die Norddeutschen in der Krise nämlich schon mehrfach auf einen Niederländer. Unter Huub Stevens und Martin Jol schwang sich der HSV zwischen Anfang 2007 und Sommer 2009 zu einem Europapokal-Teilnehmer auf und landete auf den Plätzen sieben, vier und fünf.

Interimstrainer Rodolfo Esteban Cardoso lächelt in die Kameras. Foto: Andreas Gebert/dpa
Coach auf Zeit: Rodolfo CardosoBild: picture-alliance/dpa