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Ebola-Überwachung in den USA

23. Oktober 2014

Die WHO schlägt weiterhin Alarm, Präsident Obama beurteilt die Ebola-Situation in den USA vorsichtig optimistisch. Aber die Behörden seines Landes greifen künftig zu drastischeren Gegenmaßnahmen.

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Ebola-Gefahr: US-Experten kontrollieren auf dem Flughafen von Chicago einen einreisenden Mann aus Sierra Leone (Foto: Reuters)
Bild: Reuters//U.S. Customs Border Protection/Melissa Maraj

Die USA verschärfen abermals ihre Ebola-Vorschriften. Flugreisende aus den hauptsächlich von der Krankheit betroffenen Ländern sollen künftig nach ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten drei Wochen lang beobachtet werden, kündigte die US-Seuchenbehörde CDC am Mittwoch an. Ebola grassiert vor allem in Westafrika.

Wie die US-Behörde CDC weiter mitteilte, werden Reisende aus den hauptsächlich von der Krankheit betroffenen Ländern Sierra Leone, Guinea und Liberia an ihrem endgültigen Zielort in den USA künftig täglich untersucht. Bei den 21 Tagen handelt es sich um die maximale Inkubationszeit von Ebola, also dem Zeitraum zwischen Anstecken und Auftreten von Symptomen. Die neuen Maßnahmen gelten ab kommendem Montag zunächst in den Staaten New York, Pennsylvania, Maryland, Virginia, New York und Georgia.

Erst am Dienstag hatte das US-Heimatschutzministerium die Einreise aus von Ebola betroffenen Ländern auf fünf Flughäfen begrenzt. In den USA war Ende September bei einem Mann aus Liberia Ebola festgestellt worden. Der Fall des inzwischen Verstorbenen war die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie.

WHO: Fast 10.000 Ebola-Fälle

Zwei Krankenschwestern steckten sich bei dem Mann an, sie werden derzeit behandelt. Präsident Barack Obama beurteilt die Situation in den USA inzwischen etwas zuversichtlicher. Es habe sich herausgestellt, dass Dutzende Menschen, die Kontakt mit dem Infizierten aus Liberia gehabt hätten, wohl nicht erkrankt seien, sagte Obama in Washington. Zudem gehe es offenbar auch den beiden Krankenschwestern besser.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich die Ebola-Epidemie in Westafrika verschärft. In den drei Krisen-Staaten Liberia, Sierra Leone und Guinea, sind mittlerweile mindestens 9.911 Fälle der zumeist tödlich verlaufenden Krankheit dokumentiert worden, wie die WHO in Genf mitteilte. In den drei Ländern sind demnach 4.868 Infizierte gestorben. Die Dunkelziffer aller Krankheits- und Todesfälle liege weitaus höher. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet damit, dass sich im Dezember bis zu 10.000 Menschen jede Woche in den drei Ländern anstecken werden.

Die Ebola-Ausbrüche im Senegal und in Nigeria sind von der WHO für beendet erklärt worden, weil dort seit 42 Tagen kein neuer Fall mehr aufgetreten ist.

re/mak (dpa, rtr, epd, kna, tagesschau.de)