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USA verstärken Flotte vor dem Jemen

21. April 2015

Im Jemen-Konflikt ist eine Entspannung weiter nicht in Sicht. Die USA schicken noch mehr Kriegsschiffe. Saudi-Arabien setzt die Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen fort.

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Der US-Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" (Foto: Getty Images)
Bild: Kitwood/Getty Images

Die USA haben zwei weitere Kriegsschiffe in Richtung auf das Bürgerkriegsland Jemen entsandt. Der Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt" (Artikelbild) und sein Begleitkreuzer, die "USS Normandy", würden vom Persischen Golf ins Arabische Meer verlegt, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington mit. Die Marine erklärte, Ziel sei es, "sicherzustellen, dass wichtige Schifffahrtsrouten in der Region offen und sicher bleiben".

In Regierungskreisen hieß es, die Anwesenheit der Kriegsschiffe eröffne der US-Politik zusätzliche Optionen für den Fall, dass sich die Lage im Jemen verschlechtere. In den Gewässern vor der Küste des ärmsten arabischen Landes kreuzen bereits sieben andere US-Kriegsschiffe. Das Pentagon wies einen Bericht des "Wall Street Journals" zurück, wonach die Flotte aus Sorge vor möglichen Waffenlieferungen des Iran an die schiitischen Huthi-Rebellen verstärkt werde.

Vor allem das sunnitische Saudi-Arabien wirft dem schiitischen Iran vor, die Rebellen mit Ausbildern und Waffen zu unterstützen. Teheran bestreitet dies und auch unabhängige Beobachter äußern nach Agenturberichten Zweifel, dass der Iran nennenswerten Einfluss auf die Huthis hat. Die Aufständischen haben weite Teile des Jemens unter ihre Kontrolle gebracht und kämpfen gegen Anhänger des ins benachbarte Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi.

Tote bei Luftangriff

Um die Huthi-Miliz zu stoppen, fliegt eine von den Saudis angeführte sunnitische Militärallianz seit Ende März Luftangriffe gegen die Rebellen. Die USA unterstützen das Bündnis mit Waffen und Geheimdienst-Erkenntnissen. Am Montag wurden bei einem Angriff saudi-arabischer Kampfflugzeuge auf ein Militärlager in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zahlreiche Zivilisten getötet.

Die Angaben über die Zahl der Opfer schwanken zwischen 18 und 40. Sie können unabhängig nicht bestätigt werden. Die angegriffene Basis liegt auf einer Anhöhe über dicht bevölkerten Wohnvierteln. Infolge der gewaltigen Explosionen stürzten dort nach Agenturberichten viele Wohnhäuser ein.

Bemühungen um Friedenskonferenz

Die deutsche Regierung lotet derweil die Chancen für eine internationale Konferenz zur Beendigung des Bürgerkriegs aus. "Wir brauchen so etwas wie eine Atempause. Wir brauchen einen Weg hin zu politischen Gesprächen", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Rande von Beratungen mit EU-Amtskollegen in Luxemburg. Es werde aus seiner Sicht "keine militärische Lösung dieses Konfliktes geben", erklärte Steinmeier. Staatssekretär Markus Ederer habe in der vergangenen Woche in der Region mit Vertretern Saudi-Arabiens und des Irans Gespräche über eine mögliche Jemen-Konferenz geführt, teilte der Außenminister mit, ohne sich zu Gesprächsergebnissen zu äußern.

wl/qu (dpa, afp, rtr)