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US-Militärs bleiben in Dschibuti

6. Mai 2014

Der Stützpunkt in Dschibuti ist für die USA und ihren Anti-Terrorkampf von immenser Bedeutung. Jetzt erhielt Washington die Zusage für eine langfristige Pacht der Basis. Die USA lassen sich dies einiges kosten.

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Soldaten vor einem Helicopter in Dschibuti (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Um die strategisch wichtige Militärbasis am Horn von Afrika auch in den nächsten Jahren nutzen zu können, hat US-Präsident Barack Obama eigens den Staatschef Dschibutis, Ismail Omar Guelleh, bei sich im Weißen Haus in Washington empfangen. Die beiden Präsidenten vereinbarten bei ihrem Treffen eine "langfristige" Präsenz der US-Streitkräfte im Camp Lemonnier. Von dem nordostafrikanischen Land aus fliegen die USA vor allem Drohnenangriffe gegen radikalislamische Extremisten im Jemen und in Somalia.

Obama dankt für die Gastfreundschaft der Dschibutier

Dschibuti ist außerdem der Ausgangspunkt für den Einsatz der US-Marine gegen somalische Piraten. "Camp Lemonnier ist außerordentlich wichtig für unsere Arbeit am Horn von Afrika und in der Region", machte Obama deutlich und dankte zugleich der Regierung in Dschibuti für ihre Kooperation. "Wir schätzen die Gastfreundschaft der Dschibutier sehr."

Guelleh verwies darauf, dass sein Land mit den USA eine "strategische Partnerschaft im Kampf gegen den Terrorismus, die Piraterie und den Menschenhandel in unserer Region" unterhalte. Im Camp Lemonnier sind rund 4000 Soldaten der US-Armee und verbündeter Streitkräfte stationiert. Auch die Bundeswehr unterhält in Dschibuti eine Verbindungs- und Unterstützergruppe.

Bundeswehr-Soldaten vor der Küste Somalias (Foto: dpa)
Die deutsche Marine beteiligt sich im Rahmen einer EU-Mission am Kampf gegen Piraterie vor SomaliaBild: picture-alliance/dpa

Vertrag über zehn Jahre

Washington sicherte sich nun die Option, den Pachtvertrag um ein weiteres Jahrzehnt zu verlängern. Die jährlichen Kosten für die Nutzung des Stützpunkts haben sich jedoch deutlich erhöht. Die US-Regierung zahlt nach eigenen Angaben künftig 63 Millionen Dollar (45 Millionen Euro) pro Jahr, zuvor lag die Pacht bei 38 Millionen Dollar jährlich. Obama versprach zudem eine Erhöhung der Militärhilfe für Dschibuti. Außerdem wollen die USA die Wirtschaftshilfe für das Land aufstocken und insbesondere beim Ausbau des Stromnetzes mithelfen.

Die US-Armee hatte Camp Lemonnier nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ursprünglich nur als vorübergehenden Militärstandort im Kampf gegen den Terrorismus konzipiert. Mittlerweile spielt das einstige Lager der französischen Fremdenlegion in den Planungen des Pentagon in der Region eine zentrale Rolle. Für Renovierung und den Ausbau der Einrichtungen soll laut US-Medien mehr als eine Milliarde Dollar ausgegeben werden.

se/ml (afp, ape, dpa)