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Bange Blicke nach Ägypten

25. Januar 2014

Drei Jahre nach dem Sturz von Ex-Machthaber Mubarak erschüttert eine Bombenserie Kairo. Der Jahrestag der Revolte von 2011 droht in Gewalt zu versinken. Der Westen ist besorgt.

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Proteste in Kairo (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Kairo: Serie von Bombenanschlägen

Die USA, die Vereinten Nationen, die EU und die Bundesregierung haben die Bombenanschläge in Kairo mit mehreren Toten scharf verurteilt. Die Täter müssten zur Verantwortung gezogen werden, forderte das Außenministerium in Washington. Zum dritten Jahrestag des Ausbruchs der Revolution gegen Ex-Präsident Husni Mubarak riefen die USA alle Ägypter zur Zurückhaltung auf. Die Gewalt habe das Ziel, einen friedlichen politischen Wandel in Kairo zu verhindern, sagte eine Sprecherin.

"Es gibt nichts, was diese terroristischen Akte rechtfertigen könnte", schrieb UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einer von den Vereinten Nationen in New York veröffentlichten Mitteilung. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte Ban. Auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und das Auswärtige Amt in Berlin verurteilten die Bombenanschläge in Kairo. "Der Weg zur Demokratie wird ohne Zweifel schwierig bleiben, aber Gewalt wird Ägypten dem Wunsch des Volkes nach einem demokratischen Land kein Stück näher bringen", erklärte Ashton. Das Auswärtige Amt teilte mit, Ägypten komme nur voran, wenn es gelinge, die Polarisierung in der Gesellschaft zu überwinden und alle gesellschaftlichen Gruppen an einem politischen Prozess teilhaben zu lassen.

Bei den Anschlägen in der ägyptischen Hauptstadt wurden mindestens sechs Menschen getötet und fast 100 verletzt. Ein weiterer Anschlag galt einer Polizeistation in Giseh bei Kairo, der ohne Folgen blieb. Die Regierung in Kairo beschuldigt die Muslimbruderschaft, hinter den Terroranschlägen in Ägypten zu stecken. Diese bestreitet das entschieden. Zu dem Anschlag auf die Sicherheitsdirektion in Kairo bekannte sich die Al-Kaida-nahe Terrororganisation Ansar Beit al-Makdis.

Erinnerung an Umsturz

Die Lage im Land ist ebenfalls angespannt, weil sich der Beginn der Revolution gegen Mubarak am Samstag zum dritten Mal jährt. Am 25. Januar 2011 begann in Ägypten der Aufstand gegen die Regierung. 18 Tage später wurde der langjährige Machthaber gestürzt.

Aus Furcht vor Anschlägen hatte die Übergangsregierung in den vergangenen Tagen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. So stellten etwa die staatlichen Eisenbahnen am Donnerstag den Betrieb zwischen Oberägypten und Kairo ein. Am Freitagnachmittag kreisten über der Innenstadt von Kairo Kampfhubschrauber.

nis/haz (afp, dpa)