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Boko Haram auf US-Terrorliste

13. November 2013

Die USA stufen die nigerianische Miliz Boko Haram jetzt offiziell als Terror-Organisation ein. Die Islamisten-Gruppe führe einen brutalen Feldzug gegen Militär, Staat und zivile Ziele in Nigeria, lautet die Begründung.

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Fahndungsplakat: Abubakar Shekau (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Pius Utomi Ekpei/AFP/Getty Images

Boko Haram werde wegen der in Nigeria verübten Gewalttaten als "ausländische terroristische Organisation" eingestuft, erklärte das US-Außenministerium in Washington. Obamas Anti-Terror-Beraterin Lisa Monaco begründete den verschärften Kurs ihrer Regierung damit, dass die Gruppierung zusammen mit ihrer Splittergruppe Ansaru tausende Morde verübt sowie Angriffe auf Kirchen, Moscheen und das UN-Hauptquartier in der Hauptstadt Abuja im Jahr 2011 ausgeführt hätten. Die Gruppe habe Verbindungen zur Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb. Den nigerianischen Behörden und Sicherheitskräften sagten die USA Unterstützung bei der Bekämpfung der Extremisten zu. Zugleich werden durch die Einstufung als Terrorgruppe Anklagen der USA gegen die Organisation erleichtert. Durch die Nennung auf der Schwarzen Liste würden alle Vermögenswerte der Extremisten in den USA, erklärte das Weiße Haus weiter. Gemeinsam mit Boko Haram steht in Zukunft auch deren Splittergruppe Ansaru auf der Terrorliste der der USA.

Amerikas Staatsfeind Nummer Eins

Im Juli hatte Washington bereits ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar auf Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau (Artikelbild: ein nigerianisches Fahndungsplakat nach dem Terroristenführer) ausgesetzt und ihn damit zum US-Staatsfeind Nummer Eins im westlichen Afrika erklärt. Die nigerianische Regierung hatte Boko Haram und Ansaru Anfang Juni offiziell als "terroristisch" eingestuft und damit verboten.

Ziel der Extremisten ist es, das muslimische Recht, die Scharia, im Norden Nigerias einzuführen. Seit Mai dieses Jahres gilt im Norden Nigerias der Ausnahmezustand. Die Armee versucht, die radikale islamistische Sekte Boko Haram (zu Deutsch etwa: "Westliche Bildung ist Sünde") zurückzudrängen. Die Streitkräfte reagieren auf Anschläge der Gruppierung oft mit nicht minder blutigen Gegenoffensiven. Hilfsorganisationen werfen Armee und Islamisten in dem Konflikt massive Menschenrechtsverletzungen vor.

Zehntausende auf der Flucht

Wegen der gespannten Lage im Norden Nigerias fliehen viele Bewohner der Region über die Grenzen. Nach jüngsten Anagaben der UN suchten inzwischen mehr als 37.000 Menschen Schutz im Südosten des Nachbarstaats Niger. Damit habe sich die Zahl der Flüchtlinge seit Juni versechsfacht.

qu/uh (dpa, afp, epd, ape)