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US-Kampfhubschrauber für Ägypten

23. April 2014

Gut sechs Monate nach dem Einfrieren großer Teile der Militärhilfe für Ägypten hebt Washington den Stopp teilweise auf: Die USA liefern zehn Hubschrauber für den Anti-Terror-Kampf.

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Apache-Kampfhubschrauber bei einer Übung (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sagte seinem ägyptischen Kollegen Sidki Sobhi die Lieferung von zehn "Apache"-Hubschraubern zu, wie das Pentagon nach einem Telefonat der beiden Politiker in Washington mitteilte. Die Helikopter sollen bei der Bekämpfung von Extremisten auf der Sinai-Halbinsel zum Einsatz kommen.

Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär Anfang Juli und der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste seiner Anhänger in den folgenden Wochen hatten die USA ihre Militärhilfe vorerst weitgehend gestoppt. Washington machte die Wiederaufnahme damals von einem "glaubwürdigen Prozess hin zu einer demokratisch gewählten zivilen Regierung" abhängig.

Nun hieß es aus Kreisen der US-Regierung, der Prozess lasse noch zu wünschen übrig. Allerdings habe sich die Übergangsregierung zum Friedensvertrag mit Israel aus dem Jahr 1979 bekannt. Kairo ist für Washington seit der Unterzeichnung des Friedensvertrags ein Verbündeter im Nahen Osten. Die US-Regierung unterstützt Ägyptens Armee seither regelmäßig mit Milliardensummen.

Polizeigeneral stirbt bei Attentat

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo wurde unterdessen ein General der Ordnungspolizei bei einem Attentat getötet. Nach Angaben lokaler TV-Sender wurden zudem zwei Polizisten verletzt, als in dem Kairoer Vorort 6. Oktober ein Sprengsatz neben dem Auto des Generals detonierte.

Seit der Entmachtung des islamistischen Präsidenten hat die Zahl der Angriffe auf Polizei und Armee zugenommen. Mehr als 500 Sicherheitskräfte wurden seither getötet. Die Behörden machen in der Regel Islamisten dafür verantwortlich.

Die Sicherheitskräfte gehen mit großer Härte gegen die Islamisten vor. Seit der Absetzung Mursis wurden nach einer Schätzung von Amnesty International mehr als 1400 Demonstranten von Polizisten und Soldaten getötet. Mehr als 15.000 Anhänger von Mursis im Dezember als Terrororganisation eingestuften Muslimbruderschaft wurden verhaftet, hunderte in Eilverfahren zum Tode verurteilt.

re/se (afp, dpa, rtr)