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US-Notenbank spült Geld in den Markt

13. September 2012

Um der schwachen US-Konjunktur auf die Sprünge zu helfen, plant die Notenbank des Landes milliardenschwere Anleihekäufe. Außerdem wird der historisch niedrige Leitzins bis 2015 nicht erhöht.

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Zentrale der US-Notenbank (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wird künftig jeden Monat für 40 Milliarden US-Dollar Immobilienpapiere kaufen. Damit will die Fed die Zinsen zusätzlich drücken und zu Kreditaufnahmen und Investitionen anspornen, teilte die Notenbank in Washington mit. Das Ankaufprogramm werde so lange laufen, bis sich die Situation am Arbeitsmarkt verbessert - vorausgesetzt, es gebe keine Inflation, so die Fed.

Das Programm zum Kauf von Immobilienpapieren wird zusätzlich zum bestehenden Programm "Operation Twist" eingerichtet. Dabei verkauft die Fed kurzfristige Staatsanleihen, um Papiere mit langer Laufzeit zu kaufen.

Fed geht wieder in die Offensive

Nach Angaben der Fed erhöht sich durch diese Ankäufe ihr Bestand langfristiger Papiere um monatlich 85 Milliarden Dollar. "Diese Maßnahmen sollen die Zinsen für langfristige Kredite drücken, den Hypothekenmarkt unterstützen und die allgemeinen finanziellen Bedingungen verbessern", so die Zentralbank.

Zinsen weiter auf Rekordtief

Außerdem belässt die Fed die Zinsspanne für kurzfristige Kredite auf dem gegenwärtigen Rekordtief zwischen null und 0,25 Prozent. "Wir gehen derzeit davon aus, dass das außergewöhnlich niedrige Zinsniveau noch bis mindestens Mitte 2015 angemessen sein wird", so die Notenbanker in ihrer Erklärung. Bisher waren sie von einem Zeitrahmen bis Ende 2014 ausgegangen.

Es ist bereits die dritte Runde von Anleihekäufen der Fed. Ende 2008 hatte sie damit begonnen, Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Wert von 1700 Milliarden Dollar zu kaufen. Im November 2011 startete sie ein zweites Programm für Anleihekäufe für rund 600 Milliarden Dollar.

Schwache Wirtschaft

Die Notenbank sieht sich zur sogenannten quantitativen Lockerung gezwungen, weil sie den faktisch bei null liegenden Leitzins nicht mehr weiter senken kann. Solche unorthodoxen Maßnamen hätten schon in der Vergangenheit Kreditkosten gemildert und die Aktienkurse steigen lassen, hatte Fed-Chef Ben Bernanke in einer Rede im August gesagt.

Die Notenbank erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,7 und 2,0 Prozent. Noch im Juni war die Fed von 2,4 Prozent ausgegangen. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 8,1 Prozent, ein für die USA ungewöhnlich hohes Niveau.

bea/wl (dpa, rtr, dapd)