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US-Investitionen in Afrika geplant

5. August 2014

Der US-Afrika-Gipfel bringt Ergebnisse: US-Unternehmen und Regierung wollen 33 Milliarden Dollar nach Afrika pumpen. Für die USA ein wichtiger Schritt gegen das chinesische Bollwerk auf dem Kontinent.

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Clinton (l.) mit der Chefin der Shanduka Gruppe, Phuti Mahanyele (2.v.l.), dem Chef von General Electric, Jeff Immelt und dem Chef von Dangote, Aliko Dangote (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bisher ist China der größte Handelspartner Afrikas. Danach folgt die Europäische Union und erst dann die Vereinigten Staaten. US-Präsident Barack Obama will das ändern und hat 50 afrikanische Staats- und Regierungschefs nach Washington eingeladen. Mit dem US-Afrika-Gipfel scheint er seinem Plan einen Schritt näher gekommen zu sein. Immerhin wollen die USA nun 33 Milliarden Dollar (24,6 Milliarden Euro) in Afrika investieren. Das gab Obama zum Ende eines eintägigen Wirtschaftsforums bekannt.

Nach Angaben des Weißen Hauses wollen allein US-Firmen 14 Milliarden Dollar in Branchen wie Baugewerbe, Tourismus, Banken und Informationstechnologie fließen lassen. Die US-Regierung stellt sieben Milliarden Dollar bereit, um US-Exporte nach Afrika sowie Geschäfte amerikanischer Firmen auf dem Kontinent zu fördern. Weitere zwölf Milliarden Dollar sollen in ein Programm zum Ausbau der Stromversorgung in Afrika investiert werden.

Wirtschaft vor Menschenrechten?

Das Wirtschaftsforum ist ein Teil des dreitägigen US-Afrika-Gipfels in Washington. Bei ihren Investitionen hätten die USA in Afrika bisher "kaum an der Oberfläche gekratzt", sagte Ex-Präsident Bill Clinton (Artikelbild links) im Gespräch mit Topmanagern. Nach Angaben des US-Handelsministeriums arbeiten bisher rund 250.000 Amerikaner in Stellen, die von Exporten nach Afrika gestützt werden. Auf beiden Seiten würden durch die Investitionen neue Arbeitsplätze entstehen. "Wir wollen Geschäfte mit diesen Leuten machen", hatte Obama bereits vergangenen Freitag gesagt.

Kritiker werfen der US-Regierung vor, bei dem Gipfel Menschenrechtsfragen hinter die Wirtschaftsinteressen zurückzustellen. US-Außenminister John Kerry brachte das Thema vor Vertretern der Zivilgesellschaft immerhin kurz zur Sprache. "Eine starke Zivilgesellschaft, Respekt für die Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte - das sind nicht nur amerikanische Werte, das sind universelle Werte", sagte er. Dabei versprach er den Einsatz der USA für die Pressefreiheit und die Rechte von Homosexuellen in Afrika.

Obama kämpft um politisches Erbe

Für US-Präsident Obama, der den bisher einmaligen Großgipfel mit 50 afrikanischen Staats- und Regierungschefs sowie der Afrikanischen Union (AU) ausrichtet, geht es auch um sein politisches Erbe. Der Sohn eines Kenianers und einer amerikanischen Mutter will seinen zuvor recht dürftigen Einsatz bei Afrika-Fragen wettmachen.

nm/uh (dpa, afp)