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Hillarys Mails werden öffentlich

22. Mai 2015

Das US-Außenministerium hat erste E-Mails der ehemaligen Ressortchefin Hillary Clinton freigegeben. Gegner der früheren First Lady hoffen auf Material, das sich gegen sie im Präsidentschaftswahlkampf verwenden lässt.

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Hillary Clinton mit Handy (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/K. Lamarque

Im Streit um die E-Mails von Hillary Clinton aus ihrer Zeit als US-Außenministerin hat das Außenamt in Washington einen ersten Teil des Schriftverkehrs veröffentlicht. Darin geht es unter anderem um den Angriff auf das US-Konsulat im ostlibyschen Bengasi im Jahr 2012. Damals wurden vier Amerikaner getötet, darunter der Botschafter. Die Republikaner werfen Clinton in dem Fall Versagen und Geheimniskrämerei vor.

Nach Angaben von Außenamtssprecherin Marie Harf handelt es sich zunächst um 296 E-Mails der Demokratin, die sich um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei bewirbt und dabei als Favoritin gilt. Weitere Veröffentlichungen sollen folgen. Insgesamt geht es um 55.000 Seiten, die vom Außenministerium nach und nach vor einer möglichen Freigabe geprüft werden.

Ein brennendes Auto während des Angriffs von 2012 vor dem US-Konsulat in Bengasi (Foto: Reuters)
Ein brennendes Auto während des Angriffs von 2012 vor dem US-Konsulat in BengasiBild: Reuters

Anfang März war bekannt geworden, dass Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 kein offizielles E-Mail-Konto genutzt hatte, sondern weiterhin ihre private E-Mail-Adresse. Clinton betonte, dass dies nicht gegen die Vorschriften verstoßen habe und für sie bequemer gewesen sei. Wegen der anhaltenden Kritik übergab sie dem Außenamt nach eigenen Angaben rund 30.000 dienstliche E-Mails zu Archivierungszwecken, die während ihrer Amtszeit über ihre Privatadresse hdr22@clintonemail.com geschickt und empfangen wurden.

30.000 Mails gelöscht

Allerdings erklärte Clinton, rund 30.000 private E-Mails gelöscht zu haben. Darin sei es beispielsweise um die Hochzeit ihrer Tochter, die Beerdigung ihrer Mutter oder ihre Yoga-Stunden gegangen. Die Republikaner mutmaßten daraufhin, dass Clinton unliebsame Details ihrer Amtsführung zu verschleiern versuche. Clinton forderte ihrerseits mehrfach die Freigabe der übergebenen E-Mails.

Hillary Clinton 2013 vor einer Anhörung zu dem Anschlag von Bengasi (Foto: Reuters)
Hillary Clinton 2013 vor einer Anhörung zu dem Anschlag von BengasiBild: Reuters

Das US-Außenamt hatte im März mit einer Untersuchung jeder einzelnen der von Clinton übermittelten E-Mails begonnen. Geheiminformationen sollen dabei geschwärzt werden. Am Dienstag ordnete ein Gericht eine schnellere Veröffentlichung des Schriftverkehrs an. Abgelehnt wurde das Vorhaben, die Überprüfung erst im Januar 2016 abzuschließen und alle E-Mails auf einmal zu veröffentlichen. Stattdessen soll nun etappenweise vorgegangen werden.

stu/al (afp, dpa, rtr)