1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Sweatshirt erinnert an Uni-Schießerei

16. September 2014

Urban Outfitters ist jung, hip und vor allem bei Großstädtern beliebt. Doch mit ihren Designs schießt das Modeunternehmen immer wieder über das Ziel hinaus - wie mit einem Sweatshirt, das an eine Uni-Tragödie erinnert.

https://p.dw.com/p/1DDLb
Kent state University Sweatshirt (Foto: UrbanOutfitters.com)
Bild: UrbanOutfitters.com

Die US-Modekette Urban Outfitters hat ein Sweatshirt aus dem Verkauf genommen, das für massive Kritik sorgte, weil es Erinnerungen an eine Schießerei an einer Universität in Ohio wach gerufen hat. Auf seiner Website verkaufte das Unternehmen ein verwaschenes, rot gesprenkeltes Sweatshirt mit dem Logo der Kent State-Universität im Bundesstaat Ohio. Die roten Sprenkel erinnerten an Blutspuren, kritisierten wütende Nutzer auf Twitter und auf der Facebook-Seite von Urban Outfitters. Das Design wirke wie eine Anspielung auf eine Schießerei an der Hochschule, bei der vier Menschen ums Leben kamen und neun Menschen verletzt wurden.

"Jenseits von schlechtem Geschmack"

Die Kent State-Universität teilte mit: "Wir nehmen es einem Unternehmen sehr übel, unser Leid für seine Aufmerksamkeit und Profit zu nutzen". Der angebotene Artikel sei jenseits von schlechtem Geschmack und verharmlose den Verlust von Leben. 1970 hatten Studenten auf dem Unigelände gegen die Vietnam-Politik des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon protestiert. Daraufhin eröffneten Mitglieder der Nationalgarde von Ohio das Feuer auf die unbewaffneten Demonstranten. Die Geschehnisse zogen eine Welle des Protests im ganzen Land nach sich. Neil Young, David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash setzten den Studenten mit ihrem Song "Ohio" ein Denkmal.

Entschuldigung des Unternehmens

Urban Outfitters-Filiale in Hamburg (Foto: Bodo Marks dpa/lno)
Filiale am Gänsemarkt in HamburgBild: picture-alliance/dpa/B. Marks

Das Unternehmen aus Philadelphia entschuldigte sich am Montag in einer Mitteilung. Darin hieß es: "Es war nicht unsere Absicht, auf die tragischen Vorfälle in Kent State von 1970 anzuspielen und wir sind zutiefst betrübt, dass dieser Artikel so wahrgenommen wurde." Die roten Flecken sollten kein Blut darstellen, sondern seien eine Verfärbung des eigentlichen Farbtones. Der Artikel sei von der Website entfernt worden, um weitere Verärgerung zu verhindern.

Frühere Kritik

Urban Outfitters hatte schon mehrfach mit umstrittenen Designs auf sich aufmerksam gemacht. In diesem Jahr musste die Modefirma, die auch in Deutschland sechs Filialen betreibt, bereits T-Shirts mit der Aufschrift "Depression" aus dem Verkauf nehmen. 2012 gab es darüber hinaus ein Oberteil mit einem aufgedruckten Davidstern zu kaufen, der an den "Judenstern" auf Kleidung während des Holocaust erinnerte.

nin/gmf (dpa, afpd, dpae, afpe)