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Paderborn muss Testspiel verlegen

Dominik Pieper (dpa, sid)26. Juli 2014

Der SC Paderborn kann ein geplantes Testspiel gegen Maccabi Haifa nicht im österreichischen Kirchbichl austragen. Hintergrund sind befürchtete antisemitische Proteste. Das Spiel findet trotzdem statt.

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Ausschreitungen beim Spiel Maccabi Haifa gegen Lille in Bischofshofen (Foto: Imago)
Bild: imago/PanoramiC

Nach den Zuschauer-Attacken auf Spieler des Fußballclubs Maccabi Haifa in Österreich ist das für Samstagabend geplante Vorbereitungsspiel des israelischen Clubs gegen Fußball-Bundesligist SC Paderborn verlegt worden. Es gebe massive Sicherheitsbedenken, sagte der Vizebürgermeister von Kirchbichl, Wilfried Ellinger. Sollte es zu Ausschreitungen kommen, könne der 5000-Einwohner-Ort in Tirol ohne eigene Polizeistelle im Ort die Lage nicht bewältigen. Dieses Risiko wolle die Gemeinde nicht eingehen. "Das ist kein unfreundlicher Akt gegenüber den Mannschaften", betonte der Vizebürgermeister. "Wir sind einfach nicht in der Lage, für die Sicherheit zu sorgen."

Der SC Paderborn wollte das Testspiel jedoch unbedingt absolvieren. Die kurzfristig gefundene Lösung: Der Austragungsort der Partie wurde nach Leogang im benachbarten Bundesland Salzburg verlegt.

Zuschauer stürmten den Platz

Am Mittwochabend war ein Testspiel im österreichischen Bischofshofen zwischen Haifa und dem französischen Spitzenclub OSC Lille abgebrochen worden. Pro-palästinensische Demonstranten hatten sechs Minuten vor Schlusspfiff mit palästinensischen Fahnen das Spielfeld gestürmt und die israelischen Spieler tätlich angegriffen. OSC Lille führte kurz vor Schluss mit 2:0. Besonders die Spieler Idan Vered und Dekel Keinan seien tätlich angegriffen worden, teilte Maccabi auf seiner Internetseite mit. Das Testspiel wurde daraufhin abgebrochen. Nach dem Abbruch seien Gegenstände auf das israelische Team geworfen worden, verletzt wurde dabei niemand. Im Anschluss konnten die Ordner und Polizisten die Lage beruhigen.

Die österreichischen Behörden ermitteln gegen rund 20 vorwiegend türkischstämmige Männer unter anderem wegen des Verdachts auf Verhetzung und schwere Körperverletzung.